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Formel 1: Lewis Hamilton gewinnt in Katar

21. November 2021

Herausforderer Max Verstappen hat gegen Weltmeister Lewis Hamilton keine Chance. Auf dem Wüstenkurs von Katar gelingt dem Mercedes-Piloten ein Start-Ziel-Sieg. Mann des Tages ist aber Ex-Weltmeister Fernando Alonso.

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Lewis Hamilton steigt mit einem Helm in Regenbogenfarben in seinen Rennwagen
In Katar mit LGBTQ-Helm in Regenbogenfarben unterwegs: Sieger Lewis HamiltonBild: James Moy/empics/picture alliance

"Großartig Lewis! Auf geht's nach Saudi-Arabien!" - mit diesem knappen Funkspruch quittierte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff den Sieg seines Schützlings beim Großen Preis von Katar und hakte den neuerlichen Erfolg schnell ab. Lewis Hamilton, Sieger bereits am vergangenen Wochenende in Brasilien, war bei der Formel-1-Premiere auf dem Losail International Circuit in der Wüste von Katar ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg gelungen. Mit beruhigendem Vorsprung vor dem WM-Führenden Max Verstappen im Red Bull und dem Überraschungsdritten Fernando Alonso im Alpine fuhr Hamilton nach 57 Runden als Erster über die Ziellinie. 

"Ich bin alleine vorne weggefahren. Das kann man dann genießen", sagte er nach dem Rennen - wegen der Hitze in Katar zwar verschwitzt, aber glücklich lächelnd. "Wir haben diese Punkte heute gebraucht", meinte Hamilton erleichtert, der offenbar nicht viel Spannendes hinter dem Lenkrad erlebt hatte. "Ich kann es kaum erwarten, mir die Wiederholung vom Rennen anzusehen, um mitzubekommen, was hinter mir alles passiert ist." Tatsächlich hatte Hamilton seine Verfolger nur ganz am Anfang des Rennens im Rückspiegel, danach war der Abstand zu groß, als das der Zweitplatzierte dort noch aufgetaucht wäre.

Strafe gegen Max Verstappen vor dem Start

Dafür, dass es nicht wirklich spannend zuging, hatte kurz vor dem Start eine Strafe gegen Max Verstappen gesorgt: Weil der Niederländer am Ende der Qualifikation am Samstag doppelt geschwenkte gelbe Flaggen missachtet und sein Tempo nicht - wie im Regelwerk vorgesehen - drastisch reduziert hatte, sanktionierte ihn der Motorsport-Weltverband FIA. Zwei Stunden vor Rennbeginn erfuhr Verstappen, dass er nicht als Zweiter direkt hinter Hamilton ins Rennen gehen würde, sondern fünf Positionen weiter hinten, von Rang sieben. Zwar gelang Verstappen ein Blitzstart und er machte sofort einige Plätze gut, fuhr nach wenigen Runden auf Rang zwei hinter Hamilton, allerdings war sein Auto insgesamt deutlich langsamer als der Mercedes des siebenfachen Weltmeisters.

Hamilton drehte vorne in einer Art "totem Rennen" einsam seine Runden und hielt den WM-Konkurrenten routiniert auf Abstand. Näher als sechs Sekunden kam Verstappen nicht heran. Dennoch konnte er mit dem zweiten Platz in Anbetracht der vorherigen Strafe zufrieden sein. "Unsere Startposition war nicht die beste, aber wir hatten einen sehr guten Start. Am Ende Zweiter zu sein, ist schön", sagte Verstappen im Ziel und blickte auf den Rest der Saison voraus. "Wir wissen, dass es schwierig wird, aber es ist auch schön, wenn es spannend zugeht."

Am breitesten strahlte im Ziel Fernando Alonso, der zum ersten Mal seit 2014 wieder einen Podiumsplatz erreichte. "Unglaublich!", lachte der Spanier. "Sieben Jahre! Aber wir haben es geschafft. Ich bin sehr glücklich, auch für mein Team." Unter dem Strich positiv verlief das Wochenende auch für die beiden deutschen Piloten im Feld, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten bewegten: Sebastian Vettel, der gleich beim Start sieben Plätze verlor, kämpfte sich wieder nach vorne und beendete den Grand Prix in seinem Aston Martin als Zehnter. Haas-Pilot Mick Schumacher wurde 16.

Enge WM-Entscheidung zwischen Verstappen und Hamilton

In der Fahrerwertung sind Max Verstappen und Lewis Hamilton nach dem Sieg des Briten kurz vor dem Ende der Saison noch enger zusammengerückt. Nach dem Rennen in Katar, dem drittletzten Grand Prix des Jahres, liegt der Niederländer nur noch mit acht Punkten vorne. Dabei half ihm, dass er sich in Katar wenigstens noch den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde sichern konnte. Die Entscheidung darüber, ob Lewis Hamilton zum achten oder Max Verstappen zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister wird, fällt bei den beiden noch ausstehenden Grands Prix in Saudi-Arabien (5. Dezember) und in Abu Dhabi (12. Dezember).

Dass es den beiden Kontrahenten vor dem Showdown weder an Ehrgeiz noch an Zuversicht fehlt, klang nach dem Grand Prix von Katar auch durch: "Ich fühle mich fit wie noch nie und freue mich auf die nächsten beiden Rennen", sagte Hamilton, ehe Verstappen ankündigte: "Ich fühle mich gut. Es wird ein enger Kampf bis zum Ende."