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Bomben auf IS-Kommandozentrale

17. November 2015

Frankreich wehrt sich: In der Nacht bombardierten zehn französische Jagdbomber Stellungen der Extremistenmiliz IS im syrischen Rakka. Nun soll auch ein Flugzeugträger ins Mittelmeer geschickt werden.

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Syrien Frankreich Luftschläge
Bild: picture-alliance/dpa/Amboise /Ecpad/Sirpa Air Hand

Vier Tage nach den Anschlägen von Paris hat die französische Luftwaffe in der Nacht zum Dienstag erneut einen Angriff auf die Dschihadisten-Hochburg Rakka im Norden Syriens geflogen. Wie das Verteidigungsministerium in Paris mitteilte, wurden dabei ein Kommandoposten und ein Trainingszentrum der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) zerstört. Es sei der zweite Angriff auf den IS in Raka binnen 24 Stunden gewesen.

Die Angriffe seien zeitgleich gegen 01.30 Uhr MEZ geflogen worden und hätten beide Ziele zerstört, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. Zehn Jagdbomber vom Typ Rafale und Mirage 2000 seien dafür aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien gestartet und hätten in Raka 16 Bomben abgeworfen. Die Ziele seien durch Aufklärungsflüge der französischen Armee identifiziert und die Angriffe in Abstimmung mit der US-Armee geflogen worden.

Luftangriffe als Antwort auf Anschläge in Paris

Frankreichs Präsident François Hollande hatte am Montag angekündigt, sein Land werde die Luftangriffe gegen den IS in Syrien verstärken. Er reagierte damit auf die Anschlagserie in Paris, bei der am Freitagabend mindestens 129 Menschen getötet und mehr als 350 weitere verletzt wurden. In der Folge hatten Frankreich und die USA einen verstärkten Austausch von Informationen über mögliche Angriffsziele in Syrien vereinbart.

Die französische Armee will ihre Einsätze auch dank der Entsendung des Flugzeugträgers "Charles de Gaulle" ins östliche Mittelmeer deutlich ausweiten. Das Schiff werde am Donnerstag von Toulon auslaufen, sagte Hollande in einer Rede vor dem Parlament im Schloss von Versailles. "Das wird unsere Handlungsfähigkeit verdreifachen." An Bord des Flugzeugträgers sind 26 Kampfjets. Sie kommen zu den zwölf französischen Kampfflugzeugen hinzu, die derzeit von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien aus Angriffe auf den IS in Syrien fliegen. Durch die Stationierung des Flugzeugträgers im östlichen Mittelmeer verringert sich die Entfernung zwischen den Kampfjets und ihrem Einsatzgebiet deutlich.

Frankreich zählt zu den ersten Mitgliedern der von den USA geschmiedeten Militärallianz gegen den IS. Insgesamt flogen die USA und ihre Verbündeten am Sonntag 23 Luftangriffe auf IS-Ziele in Syrien und im Irak. In Syrien seien zehn Ziele nahe sieben Städten angegriffen worden. Dabei seien unter anderem 116 Tanklaster des IS zerstört worden, teilte das Oberkommando in Washington mit. Im Irak seien unter anderem Waffenlager getroffen worden. Der IS drohte in einem neuen Video mit Anschlägen in Ländern, die sich an Luftangriffen beteiligen. Die US-Hauptstadt Washington wird explizit als ein Ziel benannt.

as/kle (afp, rtr, rtr)