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Bedenken gegen Alstom-Übernahme

25. April 2014

Der US-Konzern General Electric will angeblich den angeschlagenen Zug- und Turbinenbauer Alstom übernehmen. Prompt reagieren französische Politiker – mit "patriotischer Sorge".

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Brasilien Fabrik für Elektrogeneratoren (Foto: Getty Images)
Bild: Yasuyoshi Chiba/AFP/Getty Images

Die französische Regierung hat Bedenken gegen eine mögliche Übernahme des Industrieriesen Alstom durch den US-Konzern General Electric (GE) geäußert. "Die Regierung arbeitet an anderen Lösungen und Möglichkeiten", sagte Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg am Freitag der Tagszeitung «Le Monde». Er kritisierte zugleich, Alstom habe die Regierung nicht über die möglichen Übernahmepläne von General Electric informiert.

Medien hatten zuletzt berichtet, der Siemens-Konkurrent General Electric wolle den Kraftwerks- und Zugbauer Alstom ganz oder teilweise aufkaufen. Laut der US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg will GE den Konzern, der unter anderem den Schnellzug TGV baut, für mehr als 13 Milliarden Dollar (rund 9,5 Milliarden Euro) übernehmen. Die französische Tageszeitung "Le Figaro" berichtete, General Electric sei nur an der Energiesparte von Alstom interessiert, die etwa 70 Prozent der Aktivitäten des französischen Konzerns ausmacht. Die Schienenverkehrs-Sparte solle unabhängig bleiben.

"Patriotische Wachsamkeit"

"Alstom ist ein Symbol unserer industriellen Stärke und der französischen Erfindungsgabe", sagte Montebourg zu "Le Monde". Die Regierung wolle in der Angelegenheit ihre "Sorge und patriotische Wachsamkeit" zum Ausdruck bringen. Es gelte, den Industriestandort Frankreich zu stärken, auch gehe es um Arbeitsplätze. Er habe am Donnerstag Alstom-Chef Patrick Kron getroffen und wolle zusammen mit Premierminister Manuel Valls die Konzernspitze von General Electric treffen, sagte Montebourg. Valls hatte bereits am Donnerstag gesagt, er verfolge die Angelegenheit "aufmerksam".

Gerüchteküche brodelt

Die Gerüchte über eine mögliche Übernahme hatten am Donnerstag den Aktienkurs von Alstom in die Höhe schnellen lassen. Am Freitag ließ die Pariser Börsenaufsicht den Handel mit Aktien des Konzerns aussetzen. Die Maßnahme gelte solange, bis der Konzern eine Mitteilung mache, sagte eine Sprecherin der Börsenaufsicht, ohne weitere Angaben zu machen.

Alstom-Chef Patrick Kron bestätigte nach Gewerkschaftsangaben Gespräche über eine Transaktion, ohne den Verhandlungspartner zu nennen. Einem Insider zufolge unterstützt auch Alstom-Hauptaktionär Bouygues das Vorhaben, das von Alstom angestoßen worden sei. Wie es in Gewerkschaftskreisen unter Berufung auf Kron hieß, ist bei dem noch am kommenden Freitag vorgesehenen Verwaltungsratstreffen keine Entscheidung zu erwarten.

Wen/nm/gmf (rtr,dpa,afp)