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Frankreich plant E-Auto-Leasing ab 100 Euro pro Monat

26. September 2023

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat einen ehrgeizigen Klimaschutzplan vorgestellt. Ein Kernpunkt: Er will Elektroautos für breite Schichten der Bevölkerung erschwinglich machen.

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Frankreich | E-Auto Produktion Renault
Im Renault-Werk in Flins-sur-Marne werden das E-Auto Renault Zoe und der Hybrid-Wagen Nissan Micra gebaut (Archivbild)Bild: Martin Bureau/AFP/Getty Images

Als Teil eines großen Klimaschutzplans will Frankreich es seinen Bürgern mit geringerem Einkommen ermöglichen, ab kommendem Jahr E-Automodelle ab 100 Euro pro Monat zu leasen. Das gab Präsident Emmanuel Macron in einer Rede zu seiner Umweltschutzstrategie bekannt. Das Angebot soll sich auf Fahrzeuge beschränken, die in Europa hergestellt werden. Wie Macron sagte, soll die Zahl der in Frankreich produzierten E-Autos bis 2027 auf eine Million Fahrzeuge jährlich steigen. Das Leasing-Programm soll im kommenden Jahr mit einigen zehntausend Fahrzeugen starten.

Um den Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel zu fördern, wolle Frankreich in 13 Ballungsräumen S-Bahn-Netze einrichten, kündigte Macron an. Dafür sind 700 Millionen Euro vorgesehen. Dadurch sollten die Menschen ermutigt werden, "vom privaten Auto auf den emissionsärmeren öffentlichen Nahverkehr umzusteigen", betonte der Staatschef. In der Grenzstadt Straßburg ist so ein regionales Schnellbahnnetz kürzlich an den Start gegangen.

Eine Million Wärmepumpen

Wie Deutschland will auch Frankreich beim Heizen wegkommen von Gasthermen und auf Wärmepumpen umstellen. Dazu will das Land seine Wärmepumpenproduktion in den kommenden vier Jahren verdreifachen. Bis 2027 werde man eine Million Geräte produzieren und 30.000 Menschen für die Installation ausbilden, betonte Macron bei einem Ministertreffen im Élysée-Palast. Wärmepumpen können Luft sowohl aufwärmen als auch abkühlen und gelten als klimafreundliche Alternative zu Heizsystemen mit fossilen Brennstoffen und Klimaanlagen. Frankreich wolle sich dadurch auch von fossilen Energieträgern unabhängiger machen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei dem Ministertreffen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei dem Ministertreffen im Élysée-PalastBild: Michel Euler/AP Photo/picture alliance

Die Maßnahmen sind Bestandteil eines milliardenschweren "französischen Ökologieplans". Ziel sei es, auf den Klimawandel und seine Folgen zu reagieren, die Biodiversität zu schützen und mit beschränkten Ressourcen auszukommen, sagte Macron. Neben Sparsamkeit bei der Nutzung von Energie und Wasser geht es auch um technische Innovationen sowie einen Verhaltenswandel bei Produzenten und Konsumenten. Ein "grünes Budget" sieht alleine im kommenden Jahr Ausgaben von 40 Milliarden Euro vor. Die Planung sei Teil einer Politik der Re-Industrialisierung Frankreichs durch die Elektrifizierung von Verkehr und Industrie. Zudem solle die Abhängigkeit von Importen verringert werden.

Frankreich hat sich verpflichtet, bis 2030 den landesweiten Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse das Land nun "doppelt so schnell" vorgehen wie in den Vorjahren, betonte der Staatschef.

kle/se (dpa, afp)