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Frankreich und Uruguay im Viertelfinale

30. Juni 2018

Die Fußball-WM geht ohne die Weltstars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo weiter. Mit Frankreich und Uruguay stehen jedoch zwei verdiente Sieger im Viertelfinale und müssen dort gegeneinander antreten.

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FIFA Fußball-WM 2018 | Achtelfinale | Uruguay vs. Portugal | JUBEL Uruguay
Bild: Reuters/T. Hanai

Nur wenige Stunden nach Lionel Messi musste auch der zweite Weltstar vorzeitig die Heimreise aus Russland antreten. Gegen Uruguay mit dem Doppel-Torschützen Edinson Cavani und dessen Sturmpartner Luiz Suarez unterlagen Alleinunterhalter Cristiano Ronaldo und seine Portugiesen im Achtelfinale mit 1:2 (0:1) - ob er in vier Jahren als dann 37-Jähriger noch einmal die Chance auf den Goldpokal bekommt, ist zweifelhaft.

Uruguay dagegen ist weiter auf einem guten Weg, die Gunst der Stunde zu nutzen - trotz seines ersten Gegentreffers in diesem Turnier nach 324 Minuten durch Pepe (55.), zudem der erste in diesem Kalenderjahr. Der formidable Cavani (6./62.) schoss die Himmelblauen in Sotschi in das Duell am Freitag (16.00 Uhr MESZ im DW-Liveticker) gegen Frankreich, ob der Angreifer dann dabei ist, erscheint fraglich. Cavani musste in der 71. Minute mit Verdacht auf eine Wadenverletzung vom Feld, fair gestützt von Ronaldo.

FIFA Fußball-WM 2018 | Achtelfinale | Uruguay vs. Portugal | Cristiano Ronaldo
Bild: Imago/Itar-Tass

Für die Portugiesen, vor vier Jahren in der deutschen Gruppe in der Vorrunde gescheitert, wurde es wieder nichts mit dem ersten Viertelfinale seit 1966, weil unter anderem Bernardo Silva nach einem Patzer von Torhüter Fernando Muslera (70.) die Chance zum Ausgleich vergab. Ronaldo - neuer Haarschnitt, der Ziegenbart ein wenig üppiger - zog vor dem Spiel zunächst mit Bastian Schweinsteiger gleich: Wie der deutsche Weltmeister, hat jetzt auch der Portugiese 38 Spiele bei EM- und WM-Endrunden bestritten, mehr hat keiner. Der Rekord wird also frühestens 2020 fallen, sollte Portugal sich für die paneuropäische EM qualifizieren - und Ronaldo mit dann 35 Jahren noch für die Nationalmannschaft spielen. Seine wohl größte Chance auf den WM-Titel ist freilich dahin.

Zuvor hatten die entfesselten Jungstars der Equipe Tricolore Lionel Messi und seine Argentinier in einem begeisternden Achtelfinale aus dem WM-Turnier geworfen. In Kasan drehten der Stuttgarter Benjamin Pavard mit einem Traumtor und der alles überragende 180-Millionen-Euro-Teenager Kylian Mbappe einen 1:2-Rückstand in ein 4:3 (1:1) und lassen die Grande Nation vom Titel träumen. Für den enttäuschenden Messi könnte es der letzte Auftritt auf der größten Bühne des Weltfußballs gewesen sein.

"Ich habe mich super gefühlt heute", sagte Doppeltorschütze Mbappe (64./68.), der als erster Teenager seit dem großen Pelé 1958 im Endspiel gegen Schweden (5:2) zwei Treffer in einem WM-K.o.-Spiel erzielte. "Wir haben gesagt, zusammen können wir große Dinge erreichen. Das haben wir heute gezeigt. Es fühlt sich großartig an, aber jetzt müssen wir weiter arbeiten", ergänzte der 19-Jährige.

Vier Jahre nach dem verlorenen Finale im Maracana verpasste dagegen der fünfmalige Weltfußballer Messi erneut sein erstes WM-Tor in einer K.o.-Runde. Schlimmer noch: Messi war abgemeldet, ein Schatten seiner selbst. Ganz anders Wirbelwind Mbappe und die weiteren französischen Torschützen Pavard (57.) und Antoine Griezmann (13./Foulelfmeter).

FIFA Fußball-WM 2018 | Achtelfinale | Frankreich vs. Argentinien | Javier Mascherano
Mascherano: Sein letztes Spiel im Trikot der HimmelblauenBild: Reuters/C.G. Rawlins

Angel Di Maria (41.) und Gabriel Mercado, der einen schwachen Messi-Schuss ins Tor abfälschte (48.), hatten die Partie vor und nach der Pause auf den Kopf gestellt. Der Anschlusstreffer des eingewechselten Sergio Agüero (90.+3) kam zu spät. Kurz nach der Niederlage erklärte Javier Mascherano seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. "Es ist vorbei", sagte der 34-jährige Mittelfeldspieler mit stockender Stimme und den Tränen nahe.

Mascherano spielte wie Superstar Lionel Messi vier Weltmeisterschaften für Argentinien und bestritt insgesamt 147 Partien im Nationaltrikot. 2010 führte er die Mannschaft als Kapitän an. Auch in Russland hatte das Wort des "Jefecito“ (Chefchen) auf dem und außerhalb des Platzes großes Gewicht. Ob weitere Spieler, darunter auch Messi, nach dem erneuten Scheitern aus der Nationalmannschaft zurücktreten, ist noch offen.