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Bayern-Frauen holen Herbstmeisterschaft

Jasmina Schweimler
16. Dezember 2020

Die Bayern sind ohne Niederlage Herbstmeisterinnen, die Bremerinnen schlagen sich nach Quarantäne tapfer und Duisburg bleibt das Sorgenkind der Liga - Jasmina Schweimler schaut auf die Themen der Woche im Frauenfußball.

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Fußball Bundesliga | Frauen | Sydney Lohmann
Bild: HMB Media/picture alliance

Verdiente Herbstmeisterinnen

Der FC Bayern ist die derzeit stärkste Mannschaft in der Frauen-Bundesliga und darf nun auch offiziell die Herbstmeisterschaft feiern. Elf Siege in elf Spielen, dazu 31 erzielte Tore bei nur einem Gegentreffer - die Statistiken der Hinrunde lesen sich auch nach dem Sonntag makellos. Top-Talent Sydney Lohmann sorgte mit ihrem Tor gegen Eintracht Frankfurt für den 1:0-Erfolg, der dem Team von Jens Scheuer den fünf-Punkte-Vorsprung vor den Verfolgerinnen aus Wolfsburg, die parallel mit 5:1 bei Aufsteiger Werder Bremen gewannen, bewahrt.

Erstes Spiel nach Quarantäne

Hand aufs Herz: Niemand hat bei der Ansetzung Werder Bremen - VfL Wolfsburg an eine mögliche Überraschung gedacht und die 1:5-Niederlage der Bremerinnen gegen den Titelverteidiger war am Ende ein dem Spielverlauf entsprechendes Ergebnis. Trotzdem muss man den Hut vor Alexanders Kluges Team ziehen. Ende November war die Mannschaft gerade auf dem Weg zum Auswärtsspiel bei Turbine Potsdam, als sie die Nachricht zweier positiver Corona-Fälle im Team erreichte. Es folgte eine zweiwöchige Quarantäne und Spielabsagen der Partie gegen Turbine Potsdam und gegen den SV Meppen im DFB-Pokal.

Fußball Bundesliga | Frauen | Werder Bremen - VfL Wolfsburg
Werders Spielerinnen bejubeln den 1:2-Anschlusstreffer gegen WolfsburgBild: Oliver Baumgart/foto2press/picture alliance

Erst am 6. Dezember nahmen die Aufsteigerinnen den Trainingsbetrieb wieder auf und hatten eine Woche Zeit, sich auf das Duell mit dem VfL vorzubereiten. Für viele Mannschaften ist das üblich, doch in Bremen, wo viele Spielerinnen parallel andere Jobs hauptberuflich ausüben, ist das eine Herausforderung. Und die haben sie toll gemeistert, wehrten sich gegen den VfL lange tapfer und schafften zwischenzeitlich sogar den 1:2-Anschlusstreffer. Diese Moral ist genau das, was im Abstiegskampf entscheidend sein kann. Bremen lebt trotz Pleite. 

Duisburg, das Sorgenkind der Liga

Nach der deutlichen 0:7-Niederlage gegen 1899 Hoffenheim am Wochenende bleibt es dabei: Der MSV Duisburg ist mit nur zwei Zählern aus elf Spielen abgeschlagen Tabellenletzter in der Frauen-Bundesliga. Der Verein hatte in den vergangenen Jahren schon immer ein wenig zu kämpfen und musste mehrfach um den Verbleib in der Liga bangen, schaffte es am Ende aber stets mit viel Willenskraft. Zwar sind es auf einen Nicht-Abstiegsplatz weiterhin nur vier Punkte Rückstand, doch in der Rückrunde stehen die Duisburgerinnen von Beginn an mit dem Rücken zur Wand. Dabei gab es auch in der Hinrunde bereits Lichtblicke, wie beispielsweise das 2:5 gegen den VfL Wolfsburg, denn dem Double-Gewinner zwei Tore einzuschenken schafft auch nicht jedes Team.

Potsdam-Trainer spricht sich für DFL aus

Wird die Frauen-Bundesliga künftig unter dem Dach der Deutschen Fußball Liga (DFL) organisiert? In den vergangenen Wochen war dies ein heiß diskutiertes Thema. Turbine Potsdam-Trainer Sofian Chahed spricht sich in den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" dafür aus und beschreibt es als einen "wichtigen Schritt für die Liga" und hat Hoffnung, dass dies zu einer besseren öffentlichen Wahrnehmung, die bislang noch "sehr ausbaufähig" sei, führen kann. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hatte zuvor in der "Süddeutschen Zeitung" das Interesse der Liga am Frauen-Oberhaus nicht verneint und bezeichnete die Frauen-Bundesliga als einen "sehr interessanten Markt".

Außenseiterin Vivianne Miedema

Es ist wieder soweit: Im Rahmen der "FIFA - The Best Wahlen" werden Fußballer und Fußballerin des Jahres ausgezeichnet. Topfavoritinnen unter den Nominierten sind Pernille Harder (FC Chelsea, ehemals VfL Wolfsburg), Lucy Bronze (Manchester City) und Wendie Renard (Olymique Lyon). Dass alle drei Akteurinnen starke Saisons gespielt haben und für ihre Vereine enorm wichtig waren, lässt sich nicht abstreiten. Aber die Frage bleibt, was eine Vivianne Miedema tun muss, um endlich die Wertschätzung zu bekommen, die sie verdient. Die 24-Jährige schießt für ihren Verein Arsenal Tore wie am Fließband und wurde im Oktober Rekordtorschützin der englischen Liga. Wenn wir über die Besten der Welt sprechen, gehört die Niederländerin eindeutig dazu, bei der Wahl hat sie aber wohl nur Außenseiterchancen.