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Freund Dritter beim Neujahrsspringen

Calle Kops (sid)1. Januar 2016

Trotz eines starken dritten Platzes beim Neujahrsspringen verliert Severin Freund seine Gesamtführung in der Vierschanzentournee. Sein ärgster Konkurrent Peter Prevc holt sich in Garmisch verdient den Tagessieg.

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Severin Freund beim Sprung in Garmisch-Partenkirchen (Foto: picture-alliance/dpa/F.v. Erichsen)
Bild: picture-alliance/dpa/F.v. Erichsen

Severin Freund lief gut gelaunt in Richtung Podest, Bundestrainer Werner Schuster klatschte anerkennend Beifall: Der Skisprung-Weltmeister nahm den Verlust seiner Führung bei der 64. Vierschanzentournee gelassen hin. "Wenn mir einer vorher etwas von einem Podium erzählt hätte, hätte ich das blind unterschrieben", sagte Freund, nachdem er mit Platz drei beim Neujahrsspringen in Garmisch-Pakrtenkirchen seine "Zitter-Schanze" endlich gebändigt hatte. "Das war mit Abstand mein bester Wettkampf hier, daher bin ich absolut zufrieden", sagte Freund.

Drei Tage nach seinem Triumph in Oberstdorf fiel Freund in der Gesamtwertung allerdings auf Rang zwei zurück. Neuer Spitzenreiter ist Topfavorit Prevc, der in Garmisch mit starken Flügen auf 133,5 und 136,0 Meter (272,7 Punkte) vor dem Norweger Kenneth Gangnes (260,1) und Freund (256,8) triumphierte. "Jetzt ist Peter der Gejagte. Es sind noch zwei Wettkämpfe, da kann noch viel passieren", sagte Freund, der von Trainer Schuster ein Sonderlob erhielt. "Ich wollte schon immer einmal aus Garmisch rausfahren und um den Tourneesieg kämpfen. Das haben wir jetzt geschafft", sagte Schuster.

Freund darf weiter träumen

Mit insgesamt 572,6 Zählern liegt Prevc in der Gesamtwertung indes nur knapp vor Freund (564,0), der weiter vom ersten deutschen Tournee-Sieg seit Sven Hannawalds "Grand Slam" 2001/2002 träumen darf. Dritter ist der Österreicher Michael Hayböck (551,5), der in Garmisch nicht über Rang fünf hinaus kam. Für Prevc war es der erste Tagessieg bei einer Tournee überhaupt. Der 23-Jährige ist zumindest laut Statistik nun klarer Favorit auf den Tournee-Sieg.

Das Podest von Garmisch-Partenkirchen: Kenneth Gangnes (l.), Peter Prevc und Severin Freund (r.) (Foto: Daniel Karmann/dpa)
Das Podest von Garmisch-Partenkirchen: Kenneth Gangnes (l.), der jubelnde Sieger Peter Prevc und Severin Freund (r.)Bild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Sechs der letzten sieben Führenden nach Garmisch-Partenkirchen gewannen am Ende auch die Gesamtwertung. "Ich habe heute zwei meiner besten Sprünge hier in Garmisch gemacht. Ich muss einfach weiter das Beste aus mir herausholen und immer im Angriffsmodus bleiben. Nur ein einziger schlechter Sprung kann das Ergebnis umdrehen", sagte Prevc, der beim Auftakt in Oberstdorf Dritter geworden war.

Guter Auftritt der Deutschen

Zweitbester Deutscher wurde Richard Freitag, der als sehr guter Sechster sein bestes Garmisch-Ergebnis verbuchte. Stark präsentierte sich auch Andreas Wank, der als Elfter seine zweite Top-10-Platzierung der vergangenen zwei Jahre knapp verpasste. "Mannschaftlich war das wieder ein super Ergebnis", sagte Schuster. In der Gesamtwertung belegen Freitag und Wank nun die Ränge neun und zehn.

Ebenfalls Weltcup-Punkte sammelten Andreas Wellinger, Tournee-Debütant David Siegel, Stephan Leyhe und Michael Neumayer auf den Rängen 14, 16, 17 und 29. Nicht in den zweiten Durchgang schafften es Karl Geiger als 32., Pius Paschke als 33. und der formschwache Team-Olympiasieger Marinus Kraus auf Platz 47.

Zeit zum Durchpusten blieb Freund und Co. nach dem Wettkampf kaum: Schon am Samstag (14.00 Uhr MEZ) steht die Qualifikation für das Bergisel-Springen in Innsbruck an, das Richard Freitag vor einem Jahr überraschend gewann. "Wir haben gute Erinnerungen an Innsbruck", sagte Schuster: "Mal schauen, was diesmal für uns drin ist."