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Freund gelingt Traumstart in die Tournee

Calle Kops (dpa/sid)29. Dezember 2015

Severin Freund entscheidet das Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf für sich. Der Weltmeister beschert den deutschen Skispringern damit den ersten Auftaktsieg seit Sven Hannawald vor 14 Jahren.

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Severin Freund bei einem seiner Sprünge in Oberstdorf (Foto: picture-alliance/dpa/D. Karmann)
Bild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Nach seinem Traumstart in die 64. Vierschanzentournee genoss Severin Freund im Hexenkessel von Oberstdorf die Ovationen der Fans. Nach einem dramatischen Wettbewerb feierte der Weltmeister mit 25.500 Besuchern den ersten deutschen Auftaktsieg seit Sven Hannawald vor 14 Jahren und den 21. Weltcuperfolg seiner Karriere. "Ich freue mich wahnsinnig. Das ist ein wunderschöner Moment", sagte Freund.

Nach Sprüngen auf 126 und 137,5 Meter verwies Freund mit 307,2 Punkten den Österreicher Michael Hayböck, der auf 130 und 139 Meter kam, und Topfavorit Peter Prevc aus Slowenien auf die Plätze. Der Weltcup-Spitzenreiter geht nach Sprüngen auf 129,5 und 130 Meter mit einem Rückstand von 7,3 Punkten in das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. "Es ist erst ein kleiner Teil der Tournee", bremste Freund umgehend die Euphorie. Dennoch dürfen die deutschen Fans erstmals seit dem Grand-Slam von Hannawald in der Saison 2001/02 wieder vom Gesamtsieg träumen.

Spannung bis zum Schluss

Richard Freitag sprang mit 121 und 130 Meter auf Platz neun. Andreas Wank als 13., Stephan Leyhe auf Platz 14 und Andreas Wellinger als 15. komplettierten den gelungenen Start der DSV-Adler in die Tournee.

Severin Freund jubelt mit seinen Skiern in der Hand nach seinem Sieg in Oberstdorf (Foto: Fredrik von Erichsen/dpa) picture alliance/dpa/F. von Erichsen
Die Anspannung ist weg, Freund darf über den Sieg jubelnBild: picture alliance/dpa/F. von Erichsen

Noch zur Halbzeit lag Prevc nach einem Sprung auf 129,5 Meter in Führung. Zu diesem Zeitpunkt drohte die tolle Stimmung an der Schattenbergschanze zu kippen, denn auch Freitag und Wellinger waren früh gelandet. Auch Freund löste mit seinem Sprung auf 126 Meter nur verhaltenen Jubel aus. "Richard und Severin mussten bei extrem schwierigen Bedingungen springen. Sie haben beide das Timing nicht hinbekommen, waren einen Tick zu spät beim Absprung", analysierte Bundestrainer Werner Schuster.

Schon kamen Gedanken an das Vorjahr auf, als die DSV-Springer bereits im ersten Wettbewerb alle Chancen im Gesamtklassement einbüßten. Doch im Finale bewies Freund seine mentale Stärke, die durch die WM-Erfolge im Vorjahr enorm gewachsen ist. Bei äußerst schwierigen Windbedingungen trumpfte Freund, der 2012 als Dritter für den letzten deutschen Podiumsplatz beim Auftakt-Wettbewerb gesorgt hatte, im Finale dann aber groß auf. "Der Sprung war richtig gut. Ich habe gleich gemerkt, der geht dahin", berichtete der 27-jährige Freund.

Die Zuschauer im Skisprungstadion von Oberstdorf jubeln mit deutschen Fahnen (Foto: Fredrik von Erichsen/dpa)
Grenzenlose Freude in Oberstdorf über Freunds ErfolgBild: picture-alliance/dpa/v. Erichsen

Danach wurde es richtig turbulent. Immer wieder musste die Jury wegen der drehenden Winde den Anlauf verändern. "Erst ging es drei Luken runter, dann wieder hoch. Es war ziemlich hektisch", so Freund.

Gutes deutsches Gesamtergebnis

Eine ordentliche Vorstellung bot die zweite Reihe im deutschen Team. Team-Olympiasieger Wank überzeugte mit 120,5 und 130,5 Meter. "Es war schwer, hier reinzustarten. Im zweiten Durchgang haben wir gezeigt, dass wir mithalten können", sagte Wank. Stephan Leyhe kam mit 118,5 und 129 Meter ebenso noch in die Top 15 wie Wellinger. Der 20-Jährige landete bei 118,5 und 130 Meter. "Der erste Sprung war nicht optimal, den hätte ich gerne besser hinbekommen", sagte Wellinger. "Der zweite Versuch war okay, mit dem bin ich zufrieden."

Der 36 Jahre alte Michael Neumayer kam zweimal auf 123 Meter und wurde 19. Karl Geiger als 26. und Pius Paschke als 29. sammelten zumindest Weltcup-Punkte. Lediglich Marinus Kraus und Markus Eisenbichler enttäuschten. Beide verpassten das Finale. Weiter geht es bereits am Donnerstag (Silvester) mit der Qualifikation für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen.

ck/AR (dpa, sid)