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Friedensgespräche in Gefahr

14. November 2013

Planen die FARC-Rebellen einen Anschlag auf Ex-Präsident Alvaro Uribe? Kolumbiens Regierung will Beweise dafür haben. Sie droht, die seit einem Jahr laufenden Friedensverhandlungen auf Eis zu legen.

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Alvaro Uribe (Foto: Getty Images)
Bild: MAURICIO DUENAS/AFP/Getty Images

Der Chefunterhändler der kolumbianischen Regierung kündigte laut der Tagszeitung "El Espectador" an, man werde die Gespräche beenden, falls Uribe einem Anschlag zu Opfer falle. Das Verteidigungsministerium in Bogota hatte am Dienstag angebliche Pläne einer FARC-Einheit namens Téofilo Forero öffentlich gemacht. Danach ist die Ermordung von Ex-Präsident Uribes geplant.

Vier Attentatsversuche in Uribes Amtszeit

Uribe war zwischen 2002 und 2010 kolumbianischer Regierungschef und in dieser Zeit vier Mal Ziel von Anschlägen durch die linksgerichtete FARC. Alle vier scheiterten. In seiner Amtszeit ging Uribe scharf gegen die Rebellenorganisation vor. Heute zählt der 61-Jährige zu den entschiedensten Gegnern der Friedensgespräche. Seit dem Bekanntwerden der neuen Attentatspläne steht er unter besonderem Staatsschutz.

Fortschritt für Kolumbien

Die kolumbianische Regierung und die FARC verhandeln seit einem Jahr über eine Lösung des jahrzehnte alten blutigen Konflikts in Kolumbien. Beide Seiten haben sich bislang auf eine Agrarreform verständigt. Auch herrscht Einigkeit darüber, dass die Rebellen in das politische System integriert werden sollen. Offen sind aber noch viele Punkte – darunter besonders strittige Themen wie der Drogenhandel und die Entschädigung von Opfern.

Mehr als eine halbe Million Tote

In den vergangenen fünf Jahrzehnten starben bei den Auseinandersetzungen zwischen Militär, Paramilitärs und FARC bis zu 600.000 Kolumbianer, etwa drei Millionen wurden vertrieben.

In der FARC schlossen sich 1964 Rebellen im Kampf gegen Großgrundbesitzer zusammen. Sie ist immer noch die größte Guerillaorganisation Lateinamerikas. Zur zeit sollen ihr zwischen 8000 und 9200 Kämpfer angehören. Ihnen werden schwere Menschenrechtsverletzungen angelastet. Die Europäische Union stuft sie als Terrororganisation ein.

dh/uh (kna, afp, dpa)