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Führende Experten warnen vor Killer-Robotern

28. Juli 2015

Wissenschaftler und Unternehmer aus zahlreichen Ländern haben eine Ächtung so genannter Killer-Roboter gefordert. Stephen Hawking und andere befürchten, dass derartige Kampfmaschinen schon bald unterwegs sein könnten.

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Der wohl bekannteste Killer-Roboter: Arnold Schwarzenegger als "Terminator" (Foto: Verleih)
Der wohl bekannteste Killer-Roboter: Arnold Schwarzenegger als "Terminator"Bild: picture-alliance/dpa

Es gibt bereits Roboter, die auf unwegsamem Gelände laufen können, und Computer, die mit vorgegebenen Informationen selbstständig Entscheidungen treffen. Kommen als nächstes Roboter, die eigenständig töten? Das befürchten Wissenschaftler und Technologie-Experten: Autonome Waffen, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) ohne menschliche Einwirkung Angriffsziele auswählen können, müssten verboten werden, fordern fast 2000 Unterzeichner eines offenen Briefs.

"In einigen Jahren verfügbar"

Zu den Forschern, Computer-Experten und Mitarbeitern von führenden Internet-Unternehmen gehören unter anderem der britische Astrophysiker Stephen Hawking, der Mitbegründer des Apple-Konzerns, Steve Wozniak, Physik-Nobelpreisträger Frank Wilczek, der Sprachwissenschaftler Noam Chomsky und der Silicon-Valley-Star Elon Musk, der unter anderem mit seiner Firma Tesla Elektroautos entwickelt.

Stephen Hawking gehört zu den Unterzeichnern des Briefs (Foto: dpa)
Stephen Hawking gehört zu den Unterzeichnern des BriefsBild: picture-alliance/EPA/A. Rain

Angesichts der rasanten Entwicklungen bei der künstlichen Intelligenz sei der Einsatz intelligenter Kriegsmaschinen wie im Film "Terminator" "nicht erst in Jahrzehnten, sondern bereits in einigen Jahren" möglich, hieß es in dem Schreiben, das zur Eröffnung einer internationalen Konferenz über Künstliche Intelligenz in Buenos Aires veröffentlicht wurde. So könnten Drohnen, die anhand definierter Kriterien eigenständig Menschen töten können, schon bald verfügbar sein. Die Forscher richteten sich ausdrücklich nicht gegen von Menschen gesteuerte Kampfdrohnen, wie sie die USA beispielsweise im Kampf gegen mutmaßliche Terroristen einsetzen.

"Dritte Revolution"

Die Risiken seien hoch, denn KI-Waffen würden als die "dritte Revolution bei der Kriegsführung, nach dem Schwarzpulver und der Atomwaffe" beschrieben. Sollte eine führende Militärmacht mit Killer-Robotern vorangehen, wäre ein globales Wettrüsten unvermeidbar, warnten die Unterzeichner. Im Gegensatz zu Atomwaffen aber seien die Tötungsmaschinen weder teuer, noch würden für sie schwer zugängliche Rohstoffe benötigt. Es wäre dann nur noch eine Frage der Zeit, bis KI-Waffen auf dem Schwarzmarkt auftauchten oder in die Hände von Terroristen und Diktatoren gelangten. "Die Kernfrage für die Menschheit lautet heute, ob sie einen globalen Rüstungswettlauf mit solchen Waffen starten oder diesen verhindern will."

Ein altes Modell: Der Kampfroboter Talon Sword wurde bereits 2005 vorgestellt (Foto: dpa)
Altes Eisen: Der Kampfroboter Talon Sword wurde bereits 2005 vorgestelltBild: picture-alliance/dpa/D. Herrick

Roboter, die Menschen zur Tötung aussuchen könnten, eigneten sich für gezielte Mordanschläge. Sie wären ein ideales Instrument, um Nationen zu destabilisieren, die Bevölkerung zu unterwerfen oder ethnische Gruppen gezielt auszurotten, heißt es in dem offenen Brief weiter. Die Unterzeichner forderten darin ein generelles "Verbot offensiver, autonomer Waffensysteme ohne ernst zu nehmende menschliche Kontrolle".

In Deutschland schlossen sich unter anderen der Professor an der Bundeswehr-Universität in München, Frank Sauer, sowie Mitarbeiter anderer Hochschulen und des Max Planck-Instituts der Initiative an.

stu/gmf (afp, dpa)