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Politik

G7-Staaten verurteilen Nordkoreas Raketentest

21. November 2022

Die Außenminister der sieben größten Industrienationen fordern nach dem jüngsten nordkoreanischen Raketentest weitere Schritte des UN-Sicherheitsrats: Die Tests stellten eine "ernsthafte Bedrohung für den Frieden dar".

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Nordkorea Korea I Kim Jong Un mit seiner Tochter
Beaufsichtigung des jüngsten Raketenstarts als Familienausflug? Kim Jong Un mit TochterBild: Ahn Young-joon/AP/picture alliance

Die G7-Außenminister und der EU-Außenbeauftragte verurteilten in einer gemeinsamen Erklärung "auf das Schärfste den unverschämten Start einer weiteren Interkontinentalrakete". Der Raketenstart sei "ein weiterer eklatanter Verstoß" gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats. Mit diesem "rücksichtslosen Akt" unterstreiche Pjöngjang seine Entschlossenheit, sein Atomwaffen- und Raketenprogramm auszubauen und destabilisiere die Region weiter.

"Die beispiellose Serie" von Raketentests in diesem Jahr stelle "eine ernsthafte Bedrohung für den regionalen und internationalen Frieden und die Sicherheit dar", hieß es weiter. Die G7-Außenminister forderten "eine geschlossene und entschlossene Reaktion der internationalen Gemeinschaft". Dazu zählten auch weitere Schritte des UN-Sicherheitsrats. Das Gremium befasst sich an diesem Montag mit Nordkorea. Den G7-Staaten gehören neben Deutschland auch die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Kanada an.

Erneuter Raketentest in Nordkorea im November 2022
Das von Nordkoreas Staatsmedien verbreitete Bild soll eine Hwasong-17-Interkontinentalrakete vor dem Start zeigenBild: KCNA/KNS/AP/picture alliance

Nordkorea hatte am Freitag eine Interkontinentalrakete abgefeuert und damit international Kritik auf sich gezogen. Nach japanischen Angaben ging das Geschoss westlich der Insel Hokkaido im Meer nieder. Das international abgeschottete Land baut seit Jahren sein Waffenprogramm aus und unterliegt deshalb internationalen Sanktionen.

Die Demonstration militärischer Stärke hat für den nordkoreanischen Machthaber absoluten Vorrang. Kern der Politik von Kim Jong Un ist der Aufbau einer Nuklear-Streitmacht. Das hat Kim auch mit dem nach eigenen Angaben erfolgreichen Test einer neuen Interkontinentalrakete deutlich gemacht. Die Streitkräfte hätten mit der Rakete "neuen Typs" ein weiteres Mittel zur Hand, um "jede atomare Bedrohung abzuschrecken", zitierten staatliche Medien Machthaber Kim.

Kim hat in diesem Jahr seine Waffentests auf ein Rekordtempo gesteigert und bislang deutlich mehr als 30 ballistische Waffen gestartet, darunter die ersten Interkontinentalraketen seit 2017.

Neuer Propagandatrick?

Nordkoreas Machthaber hatte den Raketenstart am vergangenen Freitag überraschend mit seiner jugendlichen Tochter beobachtet. Es waren die ersten Bilder überhaupt, die die Staatsmedien von dem Mädchen veröffentlichten. Dass Kim den Waffentest für einen Familienausflug nutzte, werteten Beobachter als Propagandatrick. Er will sich als guter Vater zeigen, der seine Familie wie auch die Nation schützt, kommentierte der Ostasien-Experte John Delury auf Twitter.

qu/wa (afp, rtr)