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Gabriel umwirbt chinesische Investoren

4. Juni 2014

Chinesische Firmen investieren zu wenig in Deutschland, findet Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Er fordert eine "Partnerschaft auf Augenhöhe".

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China Investitionen in Deutschland Symbolbild
Bild: picture-alliance/dpa

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat chinesische Unternehmen zu mehr Investitionen in Deutschland aufgerufen. "Hier gibt es noch Nachholbedarf", sagte der Vizekanzler am Mittwoch in Berlin auf einer Veranstaltung der Deutschen Bank: "Wir haben einiges zu bieten." Das Interesse an Deutschland sei noch zu gering, so Gabriel vor Spitzenvertretern der deutschen und chinesischen Wirtschaft.

Chinesische Unternehmen hätten nur knapp eine Milliarde Euro in der größten Volkswirtschaft Europas investiert. Dagegen engagierten sich mehr als 2500 deutsche Firmen in China mit fast 40 Milliarden Euro. Nach Gabriels Worten geht es um eine Partnerschaft auf Augenhöhe.

Für den deutschen Mittelstand seien vor allem Berechenbarkeit, Rechtsstaatlichkeit und Verlässlichkeit wichtig. Der Mittelstand wolle sich gleichberechtigt fühlen: "Dazu gehören die Achtung geistigen Eigentums und der Verzicht auf einen erzwungenen Technologietransfer." Nur dann könnten Unternehmen eng kooperieren, sagte Gabriel am 25. Jahrestag des Massakers am Tiananmen-Platz in Peking.

Energie- und Finanzsektor

China verfolge das Ziel, ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell durchzusetzen. Der Umbau der Wirtschaft biete große Chancen für die Zusammenarbeit - etwa auf dem Energiesektor. Im vergangenen Jahr seien in China erstmals mehr erneuerbare Energien ans Netz gegangen als Kohlekraftwerke: "Wenn auf dem chinesischen Markt Bewegung ist, heißt das in der Regel, dass es im Rest der Welt auch so kommt."

Die chinesische Großbank ICBC kündigte an, ihr Deutschland-Geschäft auszubauen. Die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) habe vor allem gewerbliche Kunden sowie kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland im Fokus, sagte der Vorstandschef der nach der Bilanzsumme größten Bank der Welt, Jiang Jianquing.

Nach Frankfurt würden in Berlin und Hamburg weitere Filialen eröffnet. Die Entscheidung, den Finanzplatz Frankfurt zum Handelszentrum für die chinesische Währung Renminbi (auch Yuan) in der Euro-Zone aufzubauen, bezeichnete der ICBC-Chef als einen Meilenstein. Eine entsprechende Absichtserklärung hatten die Bundesbank und Chinas Zentralbank kürzlich unterzeichnet.

bea/wl (dpa)