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Garmisch: Nach dem Regen, vor dem Sturm?

6. Juni 2015

Wer gegen den G7-Gipfel ist, muss hart im Nehmen sein. Die Bewohner des Protestcamps bei Garmisch wurden am Morgen von heftigen Regenfällen heimgesucht. Am Mittag werden 10.000 Teilnehmer zu einem Protestmarsch erwartet.

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Deutschland G7-Gipfel 2015 Elmau Camp der Protestgegner
Bild: picture-alliance/dpa/P. Kneffel

Ein Gewitter mit sintflutartigem Regen machte den Demonstranten im ihrem Protestlager vor dem G7-Gipfel zu schaffen. Barfuß und mit nassen Haaren starteten die Bewohner des Camps in den Tag. Die Zelte hätten aber dicht gehalten, erklärte ein Sprecher. Seit Freitagabend sei das Lager um etwa 90 neue Zelte gewachsen. "Das Interesse ist groß", so der Sprecher. Ein weiterer Bauer habe eine Wiese bereitgestellt. Dies sei mit der Gemeinde und der Polizei abgestimmt.

Vor der großen Demonstration in Garmisch-Partenkirchen gegen den G7-Gipfel herrschte so etwas wie gespannte Ruhe. Am Mittag soll eine Demonstration beginnen, zu der bis zu 10.000 Teilnehmer erwartet werden. Demonstranten würden grundsätzlich weiter durch die verschiedenen Kontrollen gelassen, sofern sie nicht beispielsweise verdächtige Gegenstände dabei hätten, sagte ein Polizeisprecher. Schließlich gehe es um die Ausübung eines Grundrechts. Bisher habe es keine Festnahmen oder Gewahrsamnahmen gegeben, um bekannte Störer im Vorfeld festzusetzen. Auch nach einer spontanen Demonstration am Freitagabend gab es keine besonderen Vorkommnisse. Die Nacht sei ruhig verlaufen.

Ein Schloss, eine Festung

Schloss Elmau selbst ist gesichert wie eine Festung. "Gute Stimmung", wurde Schlossherr und Hotelbesitzer Dietmar Müller-Elmau von der Deutschen Presse-Agentur zitiert. Währenddessen hat die Polizei in den Straßen von Garmisch-Partenkirchen ihre Präsenz nochmals verstärkt. Von mehr als 20.000 Beamten ist die Rede. Allein in der Ludwigstraße, durch die der Demonstrationszug führen soll, parkten eng aneinander Dutzende Fahrzeuge der Landes- und Bundespolizei. Am Bahnhof bauten Beamte Sperrgitter auf. Die Bundespolizei kontrollierte die Ankömmlinge am Bahnhof. Gitter leiten die Reisenden direkt zu den Beamten. Am Bahnhofsvorplatz war ein Schnellrestaurant mit weiß-roten Bändern abgesperrt, Geschäfte blieben geschlossen.

Der G7-Gipfel dauert bis Montag. Gastgeberin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel, eingeladen sind die Staats- und Regierungschefs der USA, Kanadas, Frankreichs, Italiens, Japans und Großbritanniens. Russland war 2014 nach der Annexion der Krim aus dem Kreis der G8 ausgeschlossen worden.

Bildergalerie Gipfeltreffen G6 G8 G7 Elmau 2015
Sicherheitsmaßnahmen bis in die BergspitzenBild: Reuters/W. Rattay

ml/jj (dpa/rtr)