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Gauck würdigt Nigerias Anti-Terror-Kampf

8. Februar 2016

Bei seinem Besuch in Nigeria stellt der Bundespräsident vor allem den Kampf gegen den Terrorismus in den Vordergrund. Es geht aber auch um Hilfe bei der Demokratisierung Nigerias, das als Hoffnungsträger in Afrika gilt.

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Nigeria Gauck auf Staatsbesuch
Bild: picture alliance/dpa/W. Kumm

Bundespräsident Joachim Gauck (im Bild mit dem Gouverneur des nigerianischen Bundesstaates Lagos, Akinwunmi Ambode) hat einen viertägigen Besuch in Nigeria begonnen. Am Flughafen wurde von Außenminister Geoffrey Onyeama begrüßt. Auf einer anschließenden Pressekonferenz würdigte Gauck das Engagement von Nigerias Präsident Muhammadu Buhari gegen die islamistische Terrormiliz Boko Haram, die im Norden Nigerias Angst und Schrecken verbreitet. Der Bundespräsident erinnerte auch an das Schicksal von über 200 nigerianischen Mädchen, die im April 2014 von der Terrorgruppe entführt worden waren.

Große Armut trotz Ölvorkommen

In einem Interview der nigerianischen Tageszeitung "The Guardian" hatte Gauck zuvor gesagt, zum Kampf gegen den Terrorismus gehöre auch, gegen die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ursachen vorzugehen und Menschenrechte und rechtsstaatliche Strukturen zu stärken. Trotz großen Ölreichtums leidet die Bevölkerung Nigerias unter extremer Armut. Zuletzt hat der Verfall des Ölpreises die Wirtschaft des Landes weiter geschädigt.

Bei einem Gespräch mit dem Gouverneur von Lagos warb Gauck für das deutsche System der Berufsausbildung, das private und staatliche Komponenten kombiniert. Der Gouverneur forderte die deutsche Wirtschaft zu Investitionen auf. Allein in Lagos mit schätzungsweise 20 Millionen Einwohnern seien Tausende veralteter Busse zu ersetzen.

Demokratischer Hoffnungsträger Afrikas

Ein Treffen mit Präsident Buhari ist für Donnerstag angesetzt. Buhari kam 2015 nach freien Wahlen und einem friedlichen Machtwechsel ins Amt und ist einer der wenigen demokratisch gewählten Präsidenten in der nigerianischen Geschichte. Der Präsident setzt auf eine intensivere Zusammenarbeit mit Deutschland. In Nigeria sind derzeit etwa 100 deutsche Unternehmen tätig.

Am Dienstag trifft Gauck in Lagos mit dem Literatur-Nobelpreisträger Wole Soyinka und anderen Kulturschaffenden zusammen. Am Mittwoch spricht er in der Hauptstadt Abuja vor der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS). Der Bundespräsident besucht außerdem ein Flüchtlingslager. Innerhalb Nigerias sind über zwei Millionen Menschen auf der Flucht, vor allem vor der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram.

Am Freitag fliegt Gauck weiter nach Mali. Dort besucht er die deutschen Soldaten im Feldlager Koulikoro im Süden des Landes.

cw/wl (dpa, ARD)