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Politik

Neue Trinkwasseranlage für den Gazastreifen

20. März 2018

Um die Wasserversorgung im Gazastreifen zu verbessern, soll eine Meerwasserentsalzungsanlage gebaut werden. Die Geldgeber hoffen, so eine humanitäre Krise zu verhindern. Auch Israel beteiligt sich.

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Gazastreifen Rafah-Flüchtlingslager | Junge zapft Trinkwasser
Trinkwasser ist im Gazastreifen ein knappes GutBild: Getty Images/AFP/S. Khatib

Insgesamt kamen bei der Geberkonferenz in Brüssel 456 Millionen Euro zusammen. Die Anlage werde das größte Infrastrukturprojekt sein, das es je im Gazastreifen gegeben habe, teilte die EU mit. Hoffnung der Geldgeber ist es, mit der Entsalzungsanlage auch das Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern zu verbessern. Beide Seiten streiten immer wieder über die Wasserversorgung in der Region.

Der Gazastreifen unterliegt seit zehn Jahren einer israelischen Blockade. Auch Ägypten riegelte seine Grenze weitgehend ab. Die Versorgungslage der zwei Millionen Palästinenser ist deshalb äußerst angespannt. Die Qualität des in Gaza zur Verfügung stehenden Wassers gehört laut EU zur schlechtesten der Welt. Nur drei Prozent sind demnach zum Trinken geeignet.

Gaza: Am Rande eines wirtschaftlichen Kollaps

Der EU zufolge sagten 42 Länder Unterstützung für den Bau der Meerwasserentsalzungsanlage zu, darunter auch Israel. Allein die EU gibt 77 Millionen für den Bau und Betrieb der Anlage. Die Gesamtkosten sollen bei rund 526 Millionen Euro liegen.

Hoffnung für den Gazastreifen

Der palästinensische Regierungschef Rami Hamdallah sprach von einer "Botschaft der Hoffnung" für die Bevölkerung in Gaza.

"Dieses Projekt wird eine humanitäre Krise verhindern", sagte EU-Nachbarschaftskommissar Johannes Hahn der Nachrichtenagentur AFP. Er verwies auf die Gefahr von wachsender "Instabilität" durch eine Ausweitung der Versorgungskrise. Die Anlage werde nun auch "langfristige Perspektiven und Arbeitsmöglichkeiten" schaffen und zum Wirtschaftswachstum des Gebiets beitragen, sagte Hahn. "Dieses Projekt wird Gaza zu einem sichereren und lebenswerteren Ort machen."

rk/uh (dpa, afp)