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GB: starkes Wachstum, aber...

26. Januar 2017

Allen Brexit-Sorgen zum Trotz: Die britische Wirtschaft ist in den letzten Monaten kräftig gewachsen. Auch die Autoindustrie. Aber in der Branche gibt es auch deutliche Warnsignale.

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England London Picadilly Circus roter Doppeldeckerbus
Bild: picture-alliance/Eibner

Im letzten Quartal des vergangenen Jahres legte die Wirtschaft Großbritanniens um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu. "Damit wuchs das Bruttoinlandsprodukt genauso stark wie in den beiden Quartalen davor", hieß es vom britischen Statistikamt ONS bei der Bekanntgabe der Wachstumszahlen. Befürchtungen, das Brexit-Votum vom vergangenen Sommer könnte die britische Wirtschaft in einen Schockzustand versetzen, haben sich damit bisher nicht bewahrheitet.

Getragen wurde das Wachstum nicht zuletzt durch den privaten Konsum. Auch die britische Autoindustrie, einer der wichtigen Wirtschaftszweige des Landes, profitierte und zeigte sich in guter Form. Aus den Fabriken auf der Insel rollten im vergangenen Jahr 1,7 Millionen Neuwagen, so viele wie seit 17 Jahren nicht mehr - und im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 8,5 Prozent.

Autobau für den Export

Allerdings fuhren die Hersteller ihre Investitionsplanung angesichts des Brexit deutlich zurück. Das Volumen der angekündigten Investitionen in der Autoindustrie lag 2016 noch bei gut 1,9 Milliarden Euro – ein Drittel weniger als zuvor. "Wir wissen einfach nicht, wie unsere künftigen Handelsbeziehungen mit Europa und letztlich auch anderen Exportmärkten aussehen werden", sagte der Chef des Verbandes der Autohersteller, Mike Hawes. Acht von zehn Autos aus britischer Produktion sind für den Export bestimmt, mehr als die Hälfte davon für die EU-Länder. In die USA gehen weniger als 15 Prozent. 

Rolls-Royce Logo
Markenzeichen vergangener GrößeBild: Getty Images/A. Antoniol

Die einst so stolze britische Autoindustrie mit Herstellern wie Jaguar, Rolls-Royce oder Rover ist längst größtenteils in ausländischer Hand. Größter Hersteller des Landes ist Jaguar Land Rover, der inzwischen dem indischen Autokonzern Tata Motors gehört. Die Marken Mini und Rolls-Royce sind Teil des deutschen BMW-Konzerns. Die Hälfte der in Großbritannien hergestellten Autos wird in Fabriken von Nissan, Toyota und Honda gebaut.Landesweit arbeiten in der Branche 800.000 Menschen.

ar/wen (dpa, afp)