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Gedenkgottesdienst in Kathedrale von Brüssel

29. März 2016

Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kathedrale von Brüssel haben hunderte Menschen der Opfer der Bombenanschläge vor fast einer Woche gedacht. Dabei dankte Erzbischof De Kesel den Rettungsdiensten für ihre Arbeit.

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Gedenken an die Opfer in der Kathedrale St. Michael und St. Gudula in Brüssel (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/dpa/N. Maeterlinck

Knapp eine Woche nach den Terroranschlägen in der belgischen Hauptstadt haben mehr als 1100 Menschen an einem ökumenischen Gottesdienst für die Opfer teilgenommen. Auf Einladung des Erzbischofs von Mecheln-Brüssel, Jozef De Kesel, kamen auch Vertreter der muslimischen, jüdischen und anglikanischen Gemeinde zu der Trauerfeier zum Ende des Osterfestes. In seiner Predigt betonte De Kesel in der Kathedrale St. Michael und St. Gudula, Frieden sei "mehr als nur die Abwesenheit von Gewalt". Zu einem "wahrhaftigen Zusammenleben" gehöre auch tiefer gegenseitiger Respekt, betonte der Erzbischof, der jegliche "Gewalt im Namen Gottes" verurteilte. Er dankte zugleich den Rettungsdiensten für ihr Engagement.

Erzbischof De Kesel begrüßt Mitglieder der muslimischen Gemeinde in der Kathedrale (Foto: dpa)
Erzbischof De Kesel begrüßt Mitglieder der muslimischen Gemeinde in der KathedraleBild: picture alliance/dpa/N. Maeterlinck

Die junge Muslimin Kamar Takka sagte in ihrer Rede, sie wolle den Menschen "Mut und Hoffnung" wiedergeben. Sichtlich bewegt versicherte sie zum Abschluss, sie werde auch dann weiter "glauben, wenn alle anderen die Hoffnung verlieren". Höhepunkt der Zeremonie war ein minutenlanges Schweigen.

Kirchenbesuch im Rollstuhl

Ganz vorne in der vollbesetzten Kirche saß ein Mann in einem Rollstuhl, ein Bein steckte in einer Schiene. Er habe die Anschläge überlebt und sei wegen des "Zusammenhalts" gekommen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Zu dem Gottesdienst eingeladen waren auch mehrere Vertreter von Polizei und Rettungsdiensten. Als sie am Ende die Kathedrale verließen, brandete ihnen spontaner Applaus entgegen.

Bei den Anschlägen am Brüsseler Flughafen und in einer Metrostation im Europaviertel der belgischen Hauptstadt hatten islamistische Terroristen nach jüngsten Angaben 31 Menschen mit den Tod gerissen. Vier Menschen erlagen später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.

Razzien in Flandern

Inzwischen gab es auch in der flämischen Stadt Kortrijk Razzien wegen Terrorverdachts. Das meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Montagabend mit Hinweis auf Informationen der örtlichen Staatsanwaltschaft. Kortrijk liegt im westlichen Teil Flanderns in der Nähe zur Grenze mit Frankreich. Bisher hatten sich die Durchsuchungen im Zusammenhang mit Antiterror-Ermittlungen auf die Hauptstadt Brüssel und das Umland beschränkt.

An diesem Dienstag will der Brüsseler Flughafen eine provisorische Abfertigung von Flugpassagieren testen. Die Abfertigungshalle des internationalen Airports Zaventem war bei den Explosionen schwer beschädigt worden. Wann der Flughafen wieder für den Passagierverkehr geöffnet wird, ist offen. Flüge werden über andere Flughäfen umgeleitet, unter anderem Lüttich oder Antwerpen.

kle/qu (afp, dpa)