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Gegen Taliban und IS

18. Dezember 2015

Pentagon-Chef Carter setzt seine Rundreise durch Krisenregionen in Afghanistan fort. Sein Oberkommandierender am Hindukusch hatte jüngst von neuem Zulauf für die IS-Terrormiliz im Osten des Landes berichtet.

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US-Verteidigungsminister Ashton Carter (foto: reuters)
Bild: Reuters/Y. Gripas

Verteidigungsminister Ashton Carter wolle sich einen Eindruck von der eskalierenden Gewalt in Afghanistan machen und die zerbrechliche Sicherheitslage dann selbst beurteilen, hieß es in Washington. Erst jüngst hatte das Pentagon in einem Report an den US-Kongress ein düsteres Bild von der Entwicklung am Hindukusch gezeichnet. So hätten allein in der Hauptstadt Kabul die Großangriffe vom Jahresbeginn bis zum November 2015 um 27 Prozent zugenommen, musste man darin zugeben. Eine lange Liste von Rückschlägen für die einheimischen Streitkräfte nannte insbesondere auch die vorübergehende Eroberung der Stadt Kundus durch die radikalislamischen Taliban.

Angesichts des Wiedererstarkens der Aufständischen räumte der Westen kürzlich Fehler in der Afghanistan-Strategie ein. Die NATO stoppte ihren Truppenabzug, Deutschland weitete seine Mission sogar noch aus.

Der US-Oberkommandierende am Hindukusch, General John Campbell, hatte sich zudem höchst besorgt geäußert über den sich immer stärker ausbreitenden "Islamischen Staat" (IS). Kämpfer aus Syrien und dem Irak schlössen sich Afghanen an, die dem IS die Treue geschworen hätten, insbesondere im Osten an der Grenze zu Pakistan. Seit längerem wird davor gewarnt, dass die verstärkte Präsenz der IS-Dschihadisten auch für abtrünnige Taliban attraktiv sein könnte. Der Nachrichtenagentur AP sagte Campbell, IS-Unterstützer planten eine regionale Basis in Dschalabad.

US-Präsident Barack Obama hatte Mitte Oktober seinen Afghanistan-Kurs revidiert und eine Verlängerung des amerikanischen Engagements verkündet. Die arabischen und europäischen Verbündeten rief er zu noch stärkeren und schnelleren Militäreinsätzen auf. Carter sei unterwegs im Nahen und Mittleren Osten, um bei den dortigen Partnerländern "mehr militärische Beiträge" einzuholen, so Obama.

Pentagon-Chef Carter hatte zuvor unter anderem zwei Tage lang den Irak besucht. Die USA fliegen dort gemeinsam mit Verbündeten Luftangriffe auf IS-Stellungen. Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte und kurdische Verbände.

SC/cr (APE, rtre)