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Fiasko bei der Geiselbefreiung

6. Dezember 2014

Vor einem Jahr wurde der US-Fotograf Luke Somers von Al-Kaida-Terroristen im Jemen entführt. Nun wollte ihn die US-Armee befreien. Doch bei dem Einsatz wurden der Reporter und eine weitere Geisel getötet.

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Fotojournalist Luke Somers, der von Al Quaida im Jemen verschleppt wurde
Bild: picture-alliance/AP Photo/Militant Video

Nach Angaben von US-Verteidigungsminister Chuck Hagel starben der Fotograf Luke Somers sowie eine südafrikanische Geisel am Freitagabend bei einem gemeinsamen Einsatz von amerikanischen und jemenitischen Sicherheitskräften im Südosten des Jemen. Zudem seien zahlreiche Terroristen getötet worden.

Bei der großangelegten Operation in der Provinz Schabwa sei Somers von seinen Entführern angeschossen und schwer verletzt worden, meldete die"New York Times" unter Berufung auf einen US-Offiziellen. Als er zu einem US-Militärschiff geflogen worden sei, sei er bereits tot gewesen. Nach Angaben der Hilfsorganisation "Gift of the Givers" handelt es sich bei dem getöteten Südafrikaner um den Lehrer Pierre Korkie. Er war laut Medienberichten im Mai 2013 zusammen mit seiner Frau entführt worden. Diese war Anfang des Jahres nach Verhandlungen freigelassen worden.

Terroristen hatten mit Somers Ermordung gedroht

Hagel verteidigte den Einsatz: Man sei davon ausgegangen, dass Somers in höchster Lebensgefahr gewesen sei. Die Extremistengruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (Aqap) hatte am Donnerstag in einem Internetvideo damit gedroht, den im September 2013 in der Hauptstadt Sanaa entführten Mann zu töten. Die Geisel werde binnen drei Tagen nach Veröffentlichung des Videos getötet, sollten die USA die Forderungen der Gruppe nicht erfüllen, hieß es in dem Video. Bereits im November hatten US-Streitkräfte in der Region versucht, Somers zu befreien.

US-Präsident Barack Obama verurteilte die "barbarische Ermordung" der Geiseln und sprach den Familien sein Beileid aus. "Diese und auch andere Geiselbefreiungsaktionen beweisen, dass die Vereinigten Staaaten keine Mühe scheuen, um Amerikaner sicher nach Hause zu bringen - wo immer sie sich auf dieser Welt auch befinden mögen", erklärte Obama. Terroristen, die US-Bürger etwas zuleide tun wollten, würden den "langen Arm der amerikanischen Justiz" zu spüren bekommen.

ab/as (afp, ap, dpa, rtr)