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Geiselnahme in Hotel in Mali blutig beendet

8. August 2015

Die malische Armee hat mit französischer Unterstützung die Geiselnahme in einem Hotel in Sévaré im Zentrum Malis beendet. Vier Geiseln konnten befreit werden. Insgesamt starben mindestens 12 Menschen.

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Malische Soldaten (Foto. Archivbild dpa/picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

In der Nacht zum Samstag sei der Vorstoß zur Befreiung der Geiseln in dem auch von Ausländern genutzten Hotel "Byblos" gestartet worden, teilte das malische Militär mit. Der Einsatz sei inzwischen "beendet" und die Angreifer seien "vertrieben" worden. Bei dem Überfall und der anschließenden Militäraktion wurden nach offiziellen Angaben mindestens zwölf Menschen getötet: fünf Soldaten, vier Extremisten und drei Hotelgäste, die aus Russland, Südafrika und der Ukraine stammten.

Der malische Verteidigungsminister Tiéman Hubert Coulibaly sagte, an der Militäraktion gegen die mutmaßlich islamistischen Geiselnehmer seien auch französische Soldaten beteiligt gewesen. Ein Sprecher seines Ministerium erklärte, vier Geiseln seien befreit worden. Eine Sprecherin der Vereinten Nationen sagte, es handele sich um zwei Südafrikaner, einen Russen und eine Ukrainer, die für die UN gearbeitet hätten.

Karte von Mali (Foto: DW-Grafik)
Bild: DW

Über das Motiv, die Gesamtzahl der Angriffe oder ihre Forderungen ist noch nichts bekannt. Sieben Personen wurden festgenommen. Es wird vermutet, dass in Mali aktive Islamisten für den Angriff verantwortlich sind.

Ausländer Ziel der Attacke?

Die Täter hatten am Freitag zunächst einen Militärstützpunkt in Sévaré angegriffen. Nach einem Gefecht mit malischen Soldaten verschanzten sie sich dann im Hotel "Byblos", das auch von Ausländern und UN-Mitarbeitern genutzt wird. Nach Einschätzung von Soldaten und Einwohnern war es womöglich ein Versuch, westliche Hotelgäste zu entführen.

Es handelt sich um dem dritten Terrorakt in Mali binnen weniger Tage. Am Montag waren bei einem Angriff islamistischer Rebellen auf ein Militärlager nahe Timbuktu elf Soldaten getötet worden. Zwei Tage zuvor gerieten Soldaten bei Nampala im Zentrum des Landes in einen Hinterhalt, zwei von ihnen wurden getötet.

Im Frühjahr 2012 hatten Tuareg-Rebellen und islamistische Milizen das Machtvakuum nach einem Militärputsch in Bamako genutzt, um weite Gebiete im Norden des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen. Als die Islamisten Anfang 2013 weiter nach Süden vordrangen, griff die französische Armee ein. Binnen weniger Wochen wurden die Islamisten aus den Städten vertrieben. Seit 2013 ist die UN-Blauhelmtruppe Minusma in Mali im Einsatz, um die fragile Lage abzusichern. Immer wieder verüben islamistische Milizen Anschläge auf Soldaten und Polizisten.

qu/se (afp, rtre, APE, dpae)