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Schon wieder Rückruf bei Autobauer GM

1. April 2014

Jahrelang hatte General Motors einen gefährlichen Defekt an Zündschlössern ignoriert. Jetzt startet der US-Autohersteller einen Rückruf nach dem anderen. Und das wird immer teurer und belastet die Bilanzen.

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General Motors-Firmenschild mit US-Flagge (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der amerikanische Autobauer General Motors weitet seine Rückrufaktion abermals aus. Diesmal beorderte GM mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge wegen Problemen mit der Servolenkung in die Werkstätten. Bei den Autos könne diese Funktion plötzlich ausfallen, teilte GM mit. Die Pkw könnten weiter gesteuert werden, die Fahrer müssten aber mehr Kraft aufwenden.

Betroffen von dem Problem sind Autos der Typen Chevrolet Malibu und Chevrolet Cobalt sowie der Pontiac G6. Erst am Freitag hatte General Motors mehr als 1,6 Millionen Fahrzeuge zurückbeordert. Beim Großteil davon war eine seit Jahren bekannte Anfälligkeit der Zündung der Grund.

Todesfälle durch Defekte

GM hatte in den vergangenen Jahren hunderte Beschwerden von Kunden erhalten, denen zufolge der Zündschlüssel während der Fahrt in die Aus-Position zurücksprang. So können sich neben dem Motor auch die elektronischen Systeme ausschalten - bis hin zum Airbag. Bei Unfällen, die durch den Fehler verursacht wurden, kamen laut GM mindestens 13 Menschen ums Leben. Dagegen gehen Verbraucherschützer von rund 300 Todesfällen aus.

Seit Jahresbeginn rief der Opel-Mutterkonzern damit insgesamt fast 6,3 Millionen Fahrzeuge zurück. Die Kosten belaufen sich nach Angaben von GM zufolge auf bis zu 750 Millionen Dollar im ersten Quartal. Darüber hinaus drohen hohe Schadenersatzforderungen von Unfallopfern sowie von Autobesitzern, die den Wert ihrer Wagen geschmälert sehen. Die ersten Zivilklagen laufen bereits.

Anhörungen im Kongress

GM-Chefin Mary Barra bat im Skandal um tödliche Unfälle durch fehlerhafte Zündschlösser um Entschuldigung. Vor allem die Familien und Freunde der Getöteten und Verletzten bitte sie aufrichtig um Vergebung, hieß es in einer Erklärung, die auf der Webseite des Handelsausschusses des Repräsentantenhauses veröffentlicht wurde.

Barra muss sich an diesem Dienstag und Mittwoch im Kongress kritischen Fragen stellen. Die Abgeordneten wollen klären, ob der Rückruf wegen defekter Zündschlösser möglicherweise jahrelang verschleppt wurde. GM wusste nach eigenen Angaben seit Jahren von Problemen mit der Zündung, beorderte aber erst 2014 Autos in die Werkstätten. Barra führt den Konzern seit Jahresbeginn und hat rückhaltlose Aufklärung versprochen. Sie setzte einen Sicherheitsbeauftragten ein und startete weitere Rückrufe.

kle/qu (afp, rtr, dpa)