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Gerüchte über durchgefallene Banken

24. Oktober 2014

Offizielle Ergebnisse des europaweiten Stresstests für Banken gibt es erst am Sonntagmittag. Doch schon vorher kursieren Gerüchte: 25 der 130 geprüften Banken sollen den Test nicht bestanden haben.

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Bild: picture-alliance/dpa/Boris Roessler

Jede fünfte der 130 wichtigsten Banken in der Euro-Zone ist laut Insidern durch den Stresstest der Aufseher gefallen. 25 Institute hätten den Erkenntnissen der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge nicht genug Kapital, um eine neue Finanzkrise zu überstehen, sagten zwei mit den Ergebnissen vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Auch die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet von 25 durchgefallenen Banken und beruft sich dabei auf eine vorläufige Fassung des Ergebnisberichts. Die Europäische Zentralbank (EZB) wies den Bericht zurück. "Alles zu diesem Zeitpunkt ist Spekulation", betonte das Institut in Frankfurt am Freitag.

Laut Reuters und Bloomberg haben 15 der durchgefallenen Banken die Ende 2013 vorhandenen Kapitallöcher aber bereits geschlossen. Bis zu zehn Institute wiesen dagegen auch jetzt noch Lücken in ihrer Kapitaldecke auf.

24 Banken aus Deutschland

Zuvor hatte die spanische Nachrichtenagentur Efe berichtet, dass mindestens elf Banken durchgefallen seien.

Die EZB hat die vorläufigen Endergebnisse inzwischen den Banken übermittelt. Bis Samstagmittag haben diese nun Zeit, mögliche Korrekturen anzumelden und der Veröffentlichung der Zahlen zuzustimmen.

Durchfaller werden vor allem unter den kleineren Instituten in Südeuropa erwartet. Den Angaben zufolge sollen die 24 geprüften Banken aus Deutschland den Test alle bestanden haben.

Es sei wahrscheinlich, "dass alle deutschen Banken den Stresstest überlebt haben", zitierte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitag) den Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, in dessen Funktion als Präsident der Bundesverbandes deutscher Banken.

130 Institute geprüft

Endgültig feststehen werden die Ergebnisse am Sonntag um 12.00 Uhr (MEZ), wenn die EZB sie nach einer Sitzung des EZB-Rats veröffentlicht. Institute, die an den Kapitalvorgaben scheitern, müssen dann binnen zwei Wochen Pläne vorlegen, wie sie ihre Lücken schließen wollen.

Die EZB prüfte in den vergangenen Monaten 130 Geldinstitute im Euroraum auf Herz und Nieren. Dabei schaute sie sich zunächst die Bilanzen der Banken an und checkte, ob Millionen von Krediten richtig bewertet sind.

Anschließend schickten die Aufseher die Institute durch einen Stresstest mit einem simulierten Konjunktureinbruch samt Verfall von Immobilienpreisen. Stichtag des Tests war der 31. Dezember 2013.

Im Kern geht es um die Frage: Verfügen die Institute über genügend eigenes Kapital, um im Fall einer neuen Krise nicht in die Knie zu gehen. Durchgefallene Institute haben sechs bis neun Monate Zeit, um die Lücken zu schließen.

Viele Banken haben bereits reagiert. So beschafften sich etwa im zweiten Quartal die Deutsche Bank und die italienische Monte dei Paschi frische Milliarden über Kapitalerhöhungen. Hintergrund der Prüfungen ist der Start der Bankenaufsicht bei der EZB.

Die Notenbank in Frankfurt übernimmt am 4. November die zentrale Kontrolle über die 120 wichtigsten Banken in der Währungsunion - und muss dazu genau über den Zustand der Kreditwirtschaft Bescheid wissen. Mit den Checks will die EZB sicherstellen, dass ihr nach der Übernahme der Bankenaufsicht keine bösen Überraschungen drohen.

bea/ul (dpa, reuters)