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Germanwings übernimmt Lufthansa-Europaflüge

1. Juli 2013

Die Lufthansa macht einen großen Schritt ins Billigflugsegment. Ihre Tochter Germanwings übernimmt wesentliche Teile des Europaverkehrs, der so wieder rentabel werden soll. Der Plan birgt Risiken.

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Germanwings-Maschine beim Start in Berlin-Tegel (Photo by Sean Gallup/Getty Images)
Bild: Getty Images

Angesichts der großen Wettbewerbs in Europa hat die Lufthansa-Billigtochter Germanwings ein neues, dreistufiges Preissystem eingeführt. Es ist das Kernstück einer Neuausrichtung des Lufthansa-Konzerns auf den Kurz- und Mittelstrecken. Die Umstellung soll bis Ende 2014 vollzogen sein.

Künftig werden alle Deutschland- und Europaflüge abseits der Drehkreuze Frankfurt und München von Germanwings angeboten und nicht mehr von der Mutter Lufthansa. "Das ist ein großer Strategieschwenk, den wir hier vollziehen", sagte Lufthansa-Vorstandsmitglied Carsten Spohr auf dem Flughafen Berlin-Tegel vor einem Premierenflug der "neuen Germanwings".

Lufthansa will eigene Billigfluglinie

Nach Köln, Nürnberg und Stuttgart wird Germanwings jetzt auch in Hamburg und ab Winter dann in Berlin einen großen Teil der Lufthansa-Europaflüge übernehmen. Am Ende würden 20 Prozent der Lufthansa-Kunden mit Germanwings fliegen, sagte Spohr.

Erst ab 2015 schwarze Zahlen

Das Projekt ist für den Mutterkonzern zentral, da Deutschlands größte Fluggesellschaft im harten Wettbewerb mit Ryanair und Easyjet bislang hohe Verluste einfliegt. Die Lufthansa-Gruppe will ihren operativen Gewinn in den nächsten Jahren um 1,5 Milliarden Euro jährlich erhöhen. Germanwings soll dazu 200 Millionen Euro beitragen. Germanwings habe 20 bis 30 Prozent geringere Kosten als die Lufthansa, sagte Germanwings-Chef Thomas Winkelmann. Man werde aber frühestens 2015 schwarze Zahlen schreiben.

Für die Flotte von 87 Flugzeugen, die Germanwings bis Ende 2014 haben will, werden rund 1000 Flugbegleiter benötigt. Wegen der schlechteren Bezahlung werden wohl nur wenige von der Mutter zur Tochter wechseln, räumte Spohr ein. Die übrigen Stellen würden extern besetzt. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo macht Front gegen eine geringere Entlohnung. Für diesen Freitag hat sie zu einer Urabstimmung über einen Streik aufgerufen.

zdh/gmf (dpa, rtr)