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Frankreichs Taxifahrer randalieren gegen Uber

25. Juni 2015

Taxifahrer in ganz Frankreich haben gegen den Fahrdienstvermittler Uber protestiert. Sie blockierten zahlreiche Flughäfen und Bahnhöfe und legten vielerorts den Verkehr lahm. Der Ärger entwickelte sich zu Gewalt.

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Taxifahrerstreik in Paris (Foto: Reuters/C. Platiau)
Bild: Reuters/C. Platiau

Schon am frühen Morgen versperrten Taxifahrer die Zufahrten zu mehreren Terminals der Flughäfen Charles-de-Gaulle und Orly in Paris. In Orly machten Taxifahrer vor den Augen der Polizei Jagd auf Fahrer von Privatfahrzeugen, die Fluggäste transportieren wollten. Zwei Chauffeure von Privattaxis wurden festgenommen, nachdem sie an den beiden Flughäfen Barrikaden durchbrochen und dabei Protestierende angefahren hatten. Festgenommen wurde auch der Fahrer eines Motorradtaxis, der eine Tränengasgranate gegen ein Taxi geworfen hatte.

Ziel der Wut: UberPop

Am Pariser Verkehrsknotenpunkt Porte Maillot (Artikelbild) griffen Taxifahrer die Transportwagen von zwei Privatfahrern an und setzten sie in Brand. Ebenfalls an der Porte Maillot wurde ein Mann festgenommen, der ein Wurfgeschoss auf einen Polizisten geworfen haben soll und diesen dabei verletzte.

Blockaden gab es auch an zwei großen Pariser Bahnhöfen, dem Nordbahnhof und dem Gare de Lyon. Auch in den Großstädten Lyon und Marseille sorgten die Taxifahrer mit ihrer Protestaktion für erhebliche Verkehrsbehinderungen. In Lyon gab es acht Festnahmen. Laut Polizei nahmen rund 2800 Taxifahrer an den Protesten gegen Uber teil, es gab landesweit rund 30 Blockaden.

Stau an den Zufahrtstraßen zum Flughafen Orly in Frankreich nach Taxifahrer-Protesten gegen Uber (Foto: Reuters/C. Hartmann)
Wer zum Flughafen Orly in Paris wollte, musste ohne Taxi klarkommenBild: Reuters/C. Hartmann

Der Protest richtete sich insbesondere gegen das Angebot UberPop, das Fahrgäste per Smartphone-App an private Fahrer vermittelt. Diese verlangen in der Regel deutlich weniger Geld als Taxis, zahlen aber auch keine Steuern und Sozialabgaben und haben nicht die für Taxifahrer verpflichtende 250-stündige Ausbildung absolviert. Taxifahrer sehen in ihnen daher eine unlautere Konkurrenz.

In Frankreich ist es bereits seit Jahresbeginn per Gesetz verboten, ohne Lizenz Taxis oder sogenannte Tourismusfahrzeuge mit Fahrer (VTC) zu fahren. Verboten ist es auch, Kunden an nicht-professionelle Fahrer zu vermitteln, wie es bei UberPop geschieht. Trotzdem sind Wagen unterwegs.

Innenminister Bernard Cazeneuve rief alle Beteiligten zur Ruhe und zum Gewaltverzicht auf. Zugleich rief er die Pariser Staatsanwaltschaft an. UberPop mache sich mutmaßlich der "Organisation illegaler Aktivitäten im Personenverkehr" schuldig. Vom Pariser Polizeipräfekten forderte Cazeneuve ein Dekret, um die Aktivitäten von UberPop zu untersagen.

Eine Uber-App auf einem Smartphone (Foto: picture-alliance/dpa/J. Büttner)
Uber versus TaxifahrerBild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

pg/uh (dpa, afp)