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Greenpeace entschuldigt sich für Aktion

16. Juni 2021

Mit einer gefährlichen Protestaktion hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace das Spiel Deutschland-Frankreich gestört. Zwei Menschen wurden durch einen Gleitschirmflieger verletzt.

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Deutschland München | UEFA Euro 2020 | Frankreich v Deutschland | Greenpeace Aktion
Heikle Landung auf dem Rasen der ArenaBild: Alexander Hassenstein/REUTERS

Ein Motorgleitschirmflieger hat das Auftaktspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der EM gestört und dabei sich und andere gefährdet. Der Mann landete unmittelbar vor dem Anpfiff der Begegnung mit Weltmeister Frankreich auf dem Rasen der Münchner Arena. Auf seinem gelben Gleitschirm war ein Schriftzug der Umweltorganisation Greenpeace zu lesen, der sich gegen DFB-Sponsor Volkswagen richtete.

Kabel der Kamera im Weg

Die Nationalspieler Antonio Rüdiger und Mats Hummels, die in unmittelbarer Nähe waren, eilten zunächst zu dem Mann, der dann von zwei Sicherheitsleuten aus dem Stadion-Innenraum geführt wurde. Der Anpfiff verzögerte sich deshalb nicht.

 Nach Angaben der Münchner Polizei wurden bei der Aktion zwei Personen am Kopf verletzt. Der Aktivist hatte mit seinem Schirm die Kabel einer Kamera berührt.

Deutschland München | UEFA Euro 2020 | Frankreich v Deutschland | Greenpeace Aktion
Sicherheitskräfte bringen den Aktivisten, der unverletzt blieb, umgehend aus dem InnenraumBild: Kai Pfaffenbach/REUTERS

"Hätte weitaus schlimmer ausgehen können"

DFB-Pressesprecher Jens Grittner sagte nach dem Spiel: "Wir verurteilen die Aktion. Derjenige hat nicht nur sich, sondern auch andere gefährdet und verletzt. Das ist aus unserer Sicht nicht hinnehmbar. Der Vorgang wird von den Behörden und der UEFA geprüft. Das hätte weitaus schlimmer ausgehen können." Die Europäische Fußball-Union (UEFA) bezeichnete das Vorhaben als "rücksichtslos" und "gefährlich".

"Wir entschuldigen uns dafür, dass bei der Greenpeace-Aktion Menschen gefährdet wurden und dadurch offenbar eine Person verletzt wurde", schrieb die Umwelt-Organisation Greenpeace am Abend bei Twitter: "Wir hoffen, dass es allen gut geht."

Wegen einer "technischen Störung" sei es zur "erzwungenen Notlandung" gekommen. Spekuliert wurde darüber, ob der Flieger lediglich den Ball in den Stadion-Innenraum befördern sollte. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigte rechtliche Konsequenzen an. "Das wird genau behandelt, das sind klare Verstöße", sagte Söder dem Bayerischen Rundfunk. "Das ist kein Kavaliersdelikt." Der Gleitschirmflieger wurde am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Nach Angaben der Münchener Polizei wird gegen ihn wegen "eines Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz, einer gefährlichen Körperverletzung, einer Gefährdung des Luftverkehrs und eines Hausfriedensbruchs" ermittelt. Als Folge des Zwischenfalls werde die Luftüberwachung mit Hubschraubern während der EM verstärkt. 

ml/dvo (SID, dpa, ZDF)