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PolitikNordkorea

Grenze: Nordkorea kappt letzte Verbindungen zu Südkorea

9. Oktober 2024

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea haben einen neuen Tiefpunkt erreicht: Das Regime in Pjöngjang will die Grenze zum Süden komplett abriegeln. Was will Nordkorea damit erreichen?

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Barrikaden am Kontrollpunkt auf der Tongil-Brücke (17.01.2024)
Grenzübergang zu Nordkorea auf der Tongil-Brücke (im Januar)Bild: Lee Sang-hoon/Matrix Images/picture alliance

Die Linie, die Nordkorea von Südkorea teilt, ist eine der militärisch hochgerüsteten Grenzen der Welt. Es gibt nur noch wenige Straßenverbindungen und eine selten genutzte Bahnlinie zwischen dem kommunistischen Norden und dem demokratischen Süden. Und auch die will das Regime in Pjöngjang schließen. Begründet werden die Schritte mit dem Schutz der nationalen Sicherheit sowie der Verhinderung eines Krieges.

Der Generalstab der Koreanischen Volksarmee - also das Militär der Diktatur im Norden - ließ verlauten, dies sei eine Antwort auf die jüngsten südkoreanischen Militärmanöver. Wie Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldet, wertet die Führung in Pjöngjang die Manöver als Provokation und als Übung für eine Invasion. Als weiterer Grund wurde die häufige Stationierung strategischer US-Atomwaffen in der Region angeführt.

Die südliche Grenze solle "dauerhaft abgeriegelt und blockiert" werden, teilte das nordkoreanische Militär mit. Geplant sei, die Straßen und Bahnstrecken, die von Nord- nach Südkorea führen, "vollständig zu kappen und die betreffenden Gebiete auf unserer Seite mit starken Verteidigungsstrukturen zu befestigen".

Eine eher symbolische Maßnahme

Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes hatte Nordkorea schon im Sommer damit begonnen, Teile einer Bahnstrecke abzureißen, die beide Länder verbindet. Die Kappung der ohnehin nur wenigen Straßen- und Schienenverbindungen ist eher eine symbolische Maßnahme Nordkoreas, da es seit mehreren Jahren bereits keinen direkten Austausch mehr zwischen den beiden Staaten über die innerkoreanische Grenze gibt. So war die grenzüberschreitende Bahnlinie nur für einen kurzen Zeitraum von 14 Monaten in den Jahren 2007 und 2008 in Betrieb.

Denn rund um die Jahrtausendwende gab es eine Phase der Annäherungspolitik zwischen den beiden Koreas. In dieser Zeit öffnete Nordkorea entlang der Grenzregion die Sonderwirtschaftszone Kaesong, in der südkoreanische Fabrikbesitzer und nordkoreanische Arbeiter unter anderem Textilien produzierten. Im Osten der Grenze ließ Nordkorea zudem einige tausend südkoreanische Besucher zur Touristenregion entlang des Diamanten-Gebirges (koreanisch: "Keumgangsan").

Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen Pjöngjang und Seoul

Mittlerweile befinden sich die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea auf einem Tiefpunkt. Nach Angaben der demokratischen Regierung im Süden hat dass Regime Pjöngjang in den vergangenen Monaten zehntausende neue Landminen entlang der stark gesicherten Grenze verlegen lassen. Während der Arbeiten hätten mehrere Explosionen zu "zahlreichen Opfern" unter nordkoreanischen Soldaten geführt.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Südkorea zum "Hauptfeind" Pjöngjangs erklärt und angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten, darunter auch die von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit.

AR/kle (afp, dpa, rtr)