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Griechen sprechen wieder mit der "Troika"

9. März 2015

Ungeachtet gegenseitiger Vorwürfe wollen Griechenland und seine Geldgeber wieder miteinander sprechen. Die frühere "Troika" soll die Basis für weitere Milliardenzahlungen schaffen.

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Die Fahnen Griechenland und der EU
Bild: Reuters/Y. Herman

Unter dem Druck akuter Finanznot ist die griechische Regierung nach Angaben von EU-Diplomaten jetzt bereit eine Kernforderung der internationalen Geldgeber zu erfüllen. Die Regierung und Vertreter von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), früher Troika, jetzt "Institutionen" genannt, wollen am Mittwoch nach längerer Pause wieder Gespräche über den weiteren Spar- und Reformkurs Griechenlands aufnehmen.

Ende des Boykotts

Die griechische Regierung bestätigte entsprechende Korrespondentenberichte aus Brüssel nach einem Treffen der Euro-Finanzminister zur griechischen Schuldenkrise. Athen sprach von einem "positiven" Ergebnis der Beratungen der Euro-Gruppe. Seit den Wahlen in Griechenland hatte die danach gebildete Links-Rechts-Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras nicht mit den Geldgeber-Institutionen gesprochen.

Die "Troika" ist bei vielen Griechen regelrecht verhasst. Sie werfen ihr vor, mit den harten Spar- und Reformauflagen für die gegenwärtige schwere ökonomische und soziale Krise in Griechenland verantwortlich zu sein.

Forderung nach Reformen

Athen braucht nach eigenem Eingeständnis dringend Geld. Die verbliebenen Milliardenhilfen der Europartner fließen jedoch vorerst nicht. Vorbedingungen wie Reformen und Sparzusagen sind bisher unerfüllt."Es wird keine Auszahlung geben, bevor die Überprüfung des verlängerten Hilfsprogramms abgeschlossen ist", hieß es aus Kreisen der EZB.

Vor zwei Wochen hatte die Eurogruppe eine von Athen vorgelegte Reformliste als Grundlage für weitere Milliardenkredite akzeptiert. Seither warten die Partner auf Präzisierungen. Ein neuer Brief der Regierung gilt als lückenhaft.

Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hatte vor dem Treffen der Finanzminister aufs Tempo gedrückt. "Wir haben mehr als zwei Wochen verloren, in denen sehr wenig Fortschritte gemacht worden sind", beklagte er. Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble forderte von Athen die Einhaltung der Reformzusagen. "Die Griechen müssen jetzt umsetzen, wozu sie sich verpflichtet haben, und sie müssen vor allen Dingen einseitige Veränderungen unterlassen, die sie nicht mit der Troika abstimmen", sagte Schäuble.

wl/SC (dpa, rtr)