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Griechenland erzielt Primärüberschuss

23. April 2014

Für das krisengeschüttelte Griechenland gibt es neue Hoffnungsschimmer. Das Haushaltsdefizit wuchs im vergangenen Jahr weniger stark als erwartet. Ohne Zinslast hätte Griechenland sogar einen Überschuss erzielt.

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Athen Syntagma Platz (Foto: DW)
Bild: DW/I. Anastassopoulou

Das Haushaltsdefizit Griechenlands betrug im vorigen Jahr 12,7 Prozent der Wirtschaftsleistung. Das teilte das Europäische Statistikamt Eurostat in Luxemburg mit. Der größte Teil resultierte aus Kapitalspritzen des griechischen Staates an kriselnde Banken, ohne die der Fehlbetrag auf 2,1 Prozent geschrumpft wäre. 2012 lag das Defizit bei über sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Allerdings wuchs Griechenlands Schuldenberg auch im vergangenen Jahr weiter und erreichte 175,1 Prozent des BIP. Das war der Spitzenwert in der EU. Das hoch verschuldete Griechenland hat seit 2010 von internationalen Geldgebern zwei Hilfspakete über insgesamt 240 Milliarden Euro erhalten, diese laufen Ende des Jahres aus. Griechenlands Haushaltslage hat sich zuletzt gebessert. Anfang April feierte Griechenland seine teilweise Rückkehr an die Märkte.

Staatsanleihen: frisches Geld für Athen

Eine Frage des Rechnens

Bei der Defizit-Berechnung berücksichtigt Eurostat auch die Zinszahlungen Griechenlands für internationale Hilfskredite. Rechnet man diese aus der Staatsschuld heraus, spricht man von einem primären Haushaltsergebnis. Athen hat nach eigenen Angaben 2013 erstmals seit zehn Jahren wieder einen solchen primären Haushaltsüberschuss erzielt, der sich auf rund 1,5 Milliarden Euro belaufen soll. Dies wurde inzwischen von der EU-Kommission bestätigt.

Athen hofft, bei einem Primärüberschuss finanzielle Erleichterungen bei den Hilfskrediten zu erhalten wie etwa niedrigere Zinsen oder längere Zahlungsfristen. Die Euro-Finanzminister hatten dies im November 2012 in Aussicht gestellt. Das Athener Finanzministerium hofft bereits beim nächsten Treffen der Eurogruppe am 5. Mai auf erste Gespräche, eine Entscheidung dürfte aber erst im Herbst fallen.

zdh/se (dpa)