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Griechenland schiebt weiter ab

8. April 2016

Griechenland hat mit Schiffen mehr als 200 Flüchtlinge von Lesbos zurück in die Türkei gebracht. Im Hafenbecken versuchten Aktivisten noch, die Rückführung zu stoppen - ohne Erfolg.

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Ein Polizist eskortiert einen Flüchtling an Land (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/AA/E. Atalay

Nach mehreren Tagen Unterbrechung geht die Abschiebung von Flüchtlingen in die Türkei weiter. Am Freitag wurden insgesamt 220 Menschen mit Schiffen von den griechischen Ägäis-Inseln in die westtürkische Hafenstadt Dikili gebracht. Nach Angaben des griechischen Staatsfernsehens kommen die Abgeschobenen aus Pakistan, Indien, Marokko, Irak und Palästina und hätten keinen Asylantrag in Griechenland gestellt.

In Dikili wurden die Flüchtlinge von Sicherheitsbeamten von Bord begleitet. Anschließend wurden sie ärztlich untersucht und registriert. Busse sollen die Männer und Frauen dann an die bulgarische Grenze bringen. Es wird damit gerechnet, dass die Türkei die meisten von ihnen schon bald in ihre Heimat abschiebt. Türkische Medien berichten, dass die Regierung mit Pakistan bereits ein Repatriierungsabkommen abgeschlossen hat.

Im Hafen von Lesbos protestierten Menschenrechtsaktivisten gegen die Abschiebung der Flüchtlinge in die Türkei, wurden aber durch die Polizei von den Schiffen abgeschirmt. Einigen Männern und Frauen gelang es dennoch, in das Hafenbecken zu springen und sich für kurze Zeit an den Anker einer türkischen Fähre zu hängen, mit der die ersten 45 Migranten nach Dikili gebracht werden sollten.

Die Rückführungen im Rahmen des umstrittenen Flüchtlingspakts der EU mit der Türkei hatten am Montag begonnen, waren dann aber bis Freitag unterbrochen worden. Am Montag waren 202 Migranten vor allem aus Südasien in die Türkei zurückgeschickt worden.

djo/sc (afp, dpa)