Griechische Regierung plant Verwaltungsreform
30. August 2017Der Plan sieht vor, staatliche Beschäftigte besser zu qualifizieren, Personal mit digitalen Kenntnissen einzustellen und Stellen in die Bereiche zu verlagern, in denen sie tatsächlich benötigt werden. Zudem soll die weit verbreitete Vetternwirtschaft bekämpft werden.
Bis 2020 würden Behörden und andere öffentliche Verwaltungen unabhängig und entpolitisiert sein, versprach die Ministerin für den Wiederaufbau der Verwaltung, Olga Gerovasili. Eine Reform des öffentlichen Sektors ist eine Kernforderung der Geldgeber Griechenlands. 2010 war beinahe jeder Fünfte Beschäftigte im Staatsdienst. Seither ist die Zahl der im öffentlichen Dienst beschäftigten Menschen um 18 Prozent gesunken.
Optimismus nimmt zu
Zuletzt hatte sich Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras optimistischer über die Wirtschaft in seinem Land gezeigt. Ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt 2017 von "nahe zwei Prozent" sei realistisch, sagte er. Damit würde die Wirtschaft ähnlich stark wachsen wie für Deutschland vorhergesagt.
Griechenland ist seit 2010 von Hilfen der Euro-Geldgeber abhängig. Athen hat im Gegenzug Reformen auf den Weg gebracht, darunter Einschnitte im Renten- und Steuersystem. Die Eurogruppe hatte sich im Juni darauf geeinigt, dass das Mittelmeerland weitere 8,5 Milliarden Euro aus einem bis zu 86 Milliarden Euro schweren Hilfsprogramm erhalten soll.
Arbeitslosigkeit nimmt ab
Tsipras kündigte zudem an, eine neue staatliche Förderbank zur Finanzierung des Mittelstandes solle im ersten Quartal 2018 ihre Arbeit aufnehmen. Zugleich äußerte er sich zuversichtlich, dass die Massenarbeitslosigkeit im Laufe des nächsten Jahres weiter abgebaut werden könne: 2018 werde die Erwerbslosenquote auf unter 20 Prozent fallen. Derzeit liegt sie bei 21,7 Prozent.
cgn/wa (dailymail.co.uk, rtr)