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Grüne Woche in Berlin

Sabine Kinkartz 17. Januar 2008

In Berlin beginnt die 73. Internationale Grüne Woche. Nicht nur Landwirtschaft, Gartenbau und Lebensmittelunternehmen präsentieren hier Produkte und Trends. Auch Politiker nutzen die Schau als Forum.

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Stand mit Äpfeln und Birnen aus Brandenburg (Quelle: AP)
Gute Stimmung auf der Messe: Äpfel und Birnen aus BrandenburgBild: AP

An diesem Freitag (18.01.2008) öffnet die Internationale Grüne Woche ihre Pforten. In den nächsten zehn Tagen werden auf dem Messegelände unter dem Berliner Funkturm 400.0000 Besucher erwartet. Wenn Christian Göke, der Geschäftsführer der Messe Berlin, von der Veranstaltung spricht, dann schwingt in seiner Stimme Begeisterung mit. 1610 Aussteller aus aller Welt, 26 restlos ausverkaufte Messehallen, 300 begleitende Konferenzen und Tagungen, darunter eine Internationale Agrarministerkonferenz - und nicht zuletzt nehmen rund 100 nationale und internationale Spitzenpolitiker teil. Messe-Chef Göke hat einen Traum. Die Grüne Woche sollte schon bald so etwas wie der Weltwirtschaftsgipfel sein. "Wir möchten hier das Davos des Agribusiness werden."

Politiker diskutieren grüne Fragen

Tatsächlich gehen Politik und Wirtschaft auf der Grünen Woche mittlerweile Hand in Hand. Während sich die Besuchermassen durch die Hallen schieben, an kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt laben und auf dem Erlebnisbauernhof Kühe, Schweine und Kaninchen streicheln, geht es in den Hallengängen, Tagungsräumen und auf den Bühnen vor allem um Politik. Wie hoch steigen die Lebensmittelpreise? Was kann die Landwirtschaft zum Klimaschutz beitragen? Rutscht der Öko-Landbau durch die Massenproduktion in eine Krise?

Kritik am Label "Ohne Gentechnik"

Auch die geplante Kennzeichnung für gentechnikfreie Lebensmittel ist ein Thema. Die Ernährungsindustrie spricht von einer Mogelpackung. Der Verbraucher, heißt es, werde in die Irre geführt, wenn Tiere mit gentechnisch veränderten Vitaminen und anderen Zusatzstoffen behandelt werden dürften. Obwohl auf den tierischen Produkten trotzdem "Ohne Gentechnik" stehen dürfte. Auch der Bauernverband nennt das scheinheilig. Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer aber verteidigt die Pläne der Bundesregierung und verweist auf die Vogelgrippe. Sollte eines Tages ein gentechnisch veränderter Impfstoff gefunden werden, dürfte das geimpfte Geflügel deshalb doch nicht als Genfood gelten.

Die Bauern sind gut drauf

Bauernpräsident Gerd Sonnleitner (Mitte) mit "Grüne Woche"-Brot (Quelle: dpa)
Hat gut Lachen: Bauernpräsident Gerd Sonnleitner (Mitte) mit "Grüne Woche"-BrotBild: picture-alliance/ dpa

Trotz aller Meinungsverschiedenheiten verspricht die Stimmung auf der weltgrößten Schau der Agrar- und Ernährungswirtschaft gut zu werden. Das liegt auch daran, dass die Bauern wieder optimistischer in die Zukunft sehen, wie Bauernverbandspräsident Gerd Sonnleitner sagt. Der Aufschwung in der Landwirtschaft, die Nachfrage nach Agrarprodukten, nach Nahrungsmitteln, nach Energieprodukten, die auch die Bauern produzieren könnten - "Die Landwirtschaft ist wieder da, wir sind wer", frohlockt Sonnleitner.

Und davon werden sicherlich auch die mehr als 500 ausländischen Aussteller auf der Grünen Woche profitieren. Russland hat davon mit 6000 Quadratmetern die meiste Fläche zu bieten. Erstmals dabei ist Aserbeidschan. Partnerland der Grünen Woche ist diesmal die Schweiz, die zeigen will, dass die Alpenrepublik außer Uhren und Käse noch einiges mehr zu bieten hat.

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