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Grüne Woche öffnet ihre Tore

18. Januar 2013

Die 78. Ausgabe der "Grünen Woche" hat in Berlin ihre Pforten geöffnet. Erstmals in ihrer Amtszeit eröffnete Kanzlerin Angela Merkel die Agrar- und Ernährungsmesse.

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Kanzleirn Merkel test Käse am Messestand einer niederländischen Hostess (Foto: dapd)
Angela Merkel auf der Grünen WocheBild: AP

Mehr als 400.000 Besucher erwarten die Veranstalter der "Internationalen Grünen Woche" an den zehn Messetagen auf dem Gelände unter dem Funkturm. Als eine der ersten besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel die renommierte Leistungsschau für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau.

Die CDU-Vorsitzende gab am Freitag erstmals in ihren sieben Amtsjahren den Startschuss für das Publikum. Zusammen mit Agrarministerin Ilse Aigner (CSU), deren niederländischer Kollegin Sharon Dijksma und Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ließ sich Merkel eine Stunde auf dem Messegelände über neue Produkte informieren.

Merkel auf der Grünen Woche

Bei ihrem Rundgang würdigte die Kanzlerin die Leistungen der Land- und Ernährungswirtschaft, die gerade in dieser technikorientierten Zeit gezeigt werden sollten. "Die Grüne Woche ist eine traditionsreiche Veranstaltung, die Stadt und Land zusammenbringt", sagte Merkel. Gerade Kinder könnten sehen, wie Lebensmittel entstehen. Merkel verwies darauf, dass Verbraucher zunehmend auf Qualität achteten. Die Messe sei auch eine "Drehscheibe für internationalen Austausch über Qualität und Nachhaltigkeit". Die weltgrößte Verbraucherschau ihrer Art findet bis zum 27. Januar in 26 Hallen des Berliner Messegeländes statt.

Nachfrage steigt

Für Ministerin Aigner war es bereits der zweite Messebesuch seit Donnerstagabend, als sie die Grüne Woche offiziell eröffnet hatte. Die deutschen Landwirte könnten mit Zuversicht und Selbstbewusstsein ins neue Jahr gehen, sagte sie dabei. Deutsche Produkte seien weltweit anerkannt, die Nachfrage nach Lebensmitteln "Made in Germany" steige weiter. 2012 waren die Einkommen der Landwirte um 3,6 Prozent gestiegen. "Es sieht so aus, als werde sich dieser Trend 2013 fortsetzen", berichtete Aigner.

Die Branche in Deutschland erzielt ihr Wachstum derzeit hauptsächlich durch den Export, etwa nach Osteuropa und Asien. Aigner bezifferte den Wert der Ausfuhren des vergangenen Jahres auf rund 62 Milliarden Euro. Wichtigste Exportgüter waren demnach Fleisch und Fleischwaren.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner reicht einen Apfel zum Verzehr (Foto: dpa)
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner reicht einen Apfel zum VerzehrBild: picture alliance / dpa

Investitionen gegen den Hunger

Nicht zu überhören ist bei dem Branchentreffen auch Kritik: Umwelt- und Verbraucherschützer, aber auch kleinere und ökologisch wirtschaftende Bauern werfen den Großbetrieben vor, sie erzielten ihre Profite auf Kosten von Natur- und Tierschutz. Für Samstag ist in Berlin eine Großdemonstration gegen die "industrielle Landwirtschaft" geplant.

Im politischen Begleitprogramm der Messe geht es um Fragen der Welternährung: "Im Kampf gegen Hunger und Armut in der Welt führt kein Weg an einer starken Landwirtschaft vorbei", betonte die Ministerin. Mehr öffentliches und privates Geld für die Landwirtschaft sei nötig.

kle/wa/pg (dpa, dapd, afp)