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Hacking Made in Israel

Dirk Ulrich Kaufmann
22. Januar 2021

In Israel blüht die Startup-Kultur. Außerhalb des Silicon-Valley ist es wohl das fruchtbarste Biotop für Tüftler und Nerds. Aber da gibt es eine Schattenseite: Israel entwickelt und exportiert auch den Lauschangriff.

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Die Betreiber der großen Smartphone-Betriebssysteme wollen ihre Systeme vor Cyber-Angriffen schützen - und werben damit auch. In einem Bürogebäude nördlich von Tel Aviv dürften die Mitarbeiter der "NSO-Group" über diese etwas naiv anmutende Sicht schmunzeln. Dort wird nämlich die Software "Pegasus" entwickelt. Mit ihr kann ein Handy gehackt werden. Weitgehend unbemerkt vom Nutzer können Daten ausgelesen, Telefonate mitgehört und Fotos gemacht werden. Das Unternehmen wendet sich nach eigenen Angaben verstärkt an Sicherheitsbehörden von demokratischen Staaten. Es gehe etwa um die Vereitlung von Terroranschlägen.

Aber immer wieder gibt es Berichte, dass die "Hacking-Tools made in Israel" missbraucht werden. Von Diktaturen, die Regimegegner überwachen. Von Politikern, die unliebsame Journalisten aushorchen wollen. Von schwulenfeindlichen Akteuren, die herausfinden wollen, welche sexuelle Orientierung ein Mensch besitzt. Das israelische Verteidigungsministerium muss den Export der Software genehmigen. Ein Feature aus dem Halbdunkel, in dem diese Szene blüht.

 

Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann

Technik: Philipp Rabenstein