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Hannover hofft noch

Sarah Wiertz15. April 2016

Aufgeschoben, wenn auch nicht aufgehoben: Durch den überraschenden Sieg zum Auftakt des 30. Spieltags gegen Mönchengladbach kann der Bundesliga-Letzte Hannover zumindest seinen vorzeitigen Abstieg vermeiden.

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Torjubel Hannover im Spiel gegen Gladbach (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Zum Jubiläum ein Sieg - und Hoffnung. Die minimale Hoffnung, in der 120-jährigen Vereinsgeschichte, die in dieser Woche gefeiert wird, den fünften Bundesligaabstieg doch noch irgendwie verhindern zu können. Nach dem 2:0 (0:0)-Erfolg gegen Champions-League-Aspirant Borussia Mönchengladbach bleibt Hannover 96 zwar Tabellenschlusslicht, hat aber immerhin den vorzeitigen Abstieg an diesem Wochenende verhindern können.

Beim Heimdebüt von Interimstrainer Daniel Stendel dominierten die Gastgeber die Partie. Wie vom Coach angekündigt, spielte die Mannschaft mutig und offensiv. Mit dem taktisch gut durchgesetzten Pressing hatte die Borussia tatsächlich ihre Probleme und kam gar nicht richtig ins Spiel. Aber wie so oft in dieser Saison machten die 96er daraus zu wenig.

Torhüter Sommer kassiert Tor (Foto: dpa)
Das erste von zwei Gegentoren, die Mönchengladbachs Schlussmann Yann Sommer kassierteBild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Sarenren-Bazee mit starker Leistung

Erst in der 19. Minute erspielte sich der Tabellenletzte die erste Torchance: Hiroshi Kiyotake tauchte plötzlich frei vor Mönchengladbachs Torhüter Yann Sommer auf. Aber der Japaner drosch den Ball aus acht Metern über die Latte. Kurz vor der Pause reagierte erneut Borussias Schlussmann gut gegen Noah-Joel Sarenren-Bazee (41. Minute). Auf der anderen Seite machten es die Gäste aber auch nicht besser, so dass es torlos in die Pause ging.

Wissend, dass ohne Sieg der Abstieg wohl nicht mehr zu verhindern ist, zeigte Hannover nach der Halbzeit endlich die Leidenschaft, die die Fans im Abstiegskampf schon seit Wochen forderten: Der 19-jährige Sarenren-Bazee vernaschte auf der rechten Außenbahn Gladbachs Verteidiger Andreas Christensen und flankte in den Strafraum, wo Waldemar Anton direkt auf das Torwarteck schoss. Sommer war zwar mit der Hand noch leicht am Ball, doch halten konnte der Schweizer ihn nicht (49).

Schlechtes Positionsspiel

Das Tor beflügelte die Gastgeber, während die Gäste eingeschüchtert wirkten. So überraschte das zweite Tor von Hannover nicht. Der Schuss von Kenan Karaman ging noch an den Pfosten, aber Artur Sobiech staubte aus fünf Metern ins leere Tor ab (60.). Auch danach war Hannover, das in Retro-Jubiläums-Trikots spielte, näher am dritten Tor als die Mönchengladbacher am Anschlusstor. "Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen. Wir waren nicht kombinationsstark, das Positionsspiel war schlecht, der Gegner dagegen aggressiv", resümierte Borussen-Trainer André Schubert nach der Partie am Mikrofon des Fernsehsenders Sky.

"Am Ende ist viel Motivation dabei. Aber es ist auch viel in der Mannschaft drin, das nur rausgekitzelt werden muss", erklärte Hannovers Coach Daniel Stendel den Erfolg, der Mut macht. Aber: Trotz des Sieges fehlen Hannover noch sieben Zähler auf den Relegationsplatz, auf dem Werder Bremen steht - und das an diesem Wochenende noch spielt. Vier Spieltage sind es noch, rein theoretisch sind somit 12 Punkte drin. Praktisch kann wohl auch der Sieg gegen Mönchengladbach den Abstieg nicht mehr verhindern. Aber wie sich das Team anständig aus der Liga verabschieden kann, das hat es heute eindrucksvoll bewiesen.

Daniel Stendel (Foto: dpa)
Motivator Daniel StendelBild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte