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Hauptstadt-Flughafen schon beim Start zu klein

12. Dezember 2014

Bereits bei der Eröffnung wird der Hauptstadt-Flughafen in Berlin völlig überlastet sein. Geschäftsführer Mehdorn fordert vom Aufsichtsrat noch größere Investitionen, zum Beispiel für ein weiteres Terminal.

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Blick in die Empfangshalle des Hauptstadtflughafens Berlin - BER (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Termin für die Einweihung des skandalumwobenen neuen Hauptstadt-Flughafens (BER) für Berlin steht immer noch nicht fest: klar ist aber offensichtlich, dass dabei ein Fehlstart droht. "Bereits bei der Eröffnung ist der Flughafen überlastet, weshalb eine sichere Inbetriebnahme stark gefährdet ist", warnt jetzt Geschäftsführer Hartmut Mehdorn in einem Vortrag für den Aufsichtsrat.

"Es reicht nicht, den BER wie konzipiert fertig zu bauen", so Mehdorns Zwischenbilanz. Gepäckausgabe und Sicherheitskontrollen seien zu klein, es fehlten Check-in-Schalter, Flugzeugpositionen und Parkhäuser, heißt es in seiner Präsentation, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Mehdorn fordert Interimslösungen und einen Masterplan für einen dauerhaften Ausbau des Flughafens.

Nochmal 177 Millionen

Er will das Kontrollgremium davon überzeugen, noch mehr in das umstrittene Großprojekt zu investieren, das in den vergangenen Jahren schon um hunderte Millionen teuerer wurde. Bei der Sitzung im brandenburgischen Motzen an diesem Freitag würde der Spitzenmanager gerne durchsetzen, dass die Aufseher unter anderem ein zweites, eigenständiges Terminal genehmigen. Der Neubau wäre für bis zu zehn Millionen Passagiere ausgelegt und würde insgesamt 177 Millionen Euro kosten.

Ein Eröffnungsdatum wird in Motzen aller Voraussicht nach nicht genannt werden - allenfalls ein Zeitraum, in dem der Flughafen BER ungefähr in Betrieb gehen könnte, berichtete dpa. "Zur Jahresmitte 2015 wollen wir die Unwägbarkeiten so weit abgearbeitet haben, dass wir einen konkreten Eröffnungstermin nennen können", hatte Mehdorn intern im November angekündigt. Ein Start vor 2017 gilt als unwahrscheinlich.

Berlins neuer Regierender Bürgermeister Michael Müller von der SPD erwartet von der Aufsichtsratssitzung Angaben zur Perspektive einer Fertigstellung des BER. Dazu müsse die Geschäftsführung eine Aussage machen, verlangte Müller im Landesrundfunk.

Gegebenenfalls müsse man "zusätzliche Finanz- und Baukompetenz" in den Aufsichtsrat holen. Die Arbeiten am BER-Flughafen gehen laut Berliner Presseberichten nur langsam voran...

SC/stu (dpa, afp)