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Hauptverdächtiger in Mexiko gefasst

18. September 2015

Knapp ein Jahr nach der Entführung und dem mutmaßlichen Mord an 43 Studenten hat die Polizei einen Hauptverdächtigen festgenommen. Der Mann soll den Mord angeordnet haben, doch noch immer sind viele Fragen offen.

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Fahndungsfoto von Gildardo Lopez Astudillo (Foto: EPA)
Ein Fahndungsfoto von Gildardo Lopez AstudilloBild: picture-alliance/dpa

Die Bundespolizei habe Gildardo López Astudillo alias "El Gil" in Taxco im Bundesstaat Guerrero gefasst, erklärte der Nationale Sicherheitsbeauftragte Renato Sales am Donnerstag. Der 36-Jährige soll der Regionalchef der kriminellen Organisation Guerreros Unidos sein und den Mord an den insgesamt 43 Studenten in Auftrag gegeben haben. Die Guerreros Unidos verdienen ihr Geld hauptsächlich mit Drogenhandel und Schutzgelddelikten. Mehrere Bandenmitglieder hatten bereits eingeräumt, die jungen Männer getötet und ihre Leichen verbrannt zu haben.

Örtliche Polizisten hatten die Studenten am 26. September vergangenen Jahres bei einer Protestaktion in der Stadt Iguala festgenommen und sie den Guerreros Unidos übergeben. Lange Zeit galten die jungen Männer als vermisst. Nach Angaben der Behörden sollen sie erst getötet und dann auf einer Müllkippe in Cocula, in der Nähe von Iguala, verbrannt worden sein. Dort wurden sechs Tüten mit Knochenresten gefunden.

Zweifel an Polizeibericht

Ein neuer Ermittlungsbericht von Gutachtern der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) hat an dieser offiziellen Version allerdings Zweifel. So hält die CIDH es beispielsweise für physikalisch unmöglich, dass so viele Leichen in so kurzer Zeit verbrannt werden konnten.

Dass es sich bei den Knochen überhaupt um Überreste der Studenten handelt, konnte erst in zwei Fällen nachgewiesen werden. Durch eine neue Methode der DNA-Analyse gelang es Wissenschaftlern aus Innsbruck, die von den mexikanischen Behörden insgesamt 17 Proben erhalten hatten, zwei Personen eindeutig zu identifizieren. Der Zustand der restlichen Proben hatte eine weitere Identifizierung allerdings unmöglich gemacht.

djo/kle (ap, dpa)