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Wintersturm fegt über US-Ostküste

29. Januar 2022

Tausende Flüge sind gestrichen, für 70 Millionen Menschen gelten Unwetterwarnungen. Meteorologen rechnen mit schwersten Windböen und Schneemassen. Besonders im Fokus sind die Großstädte Boston und New York.

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Eine Person im Schneesturm auf einer Straße in Boston
Ein Schneesturm fegt durch die Straßen von Boston Bild: Michael Dwyer/AP Photo/picture alliance

Bostons Bürgermeisterin Michelle Wu spricht von einem "historischen Sturm". In der Hauptstadt des US-Bundesstaates Massachusetts mit seinen rund 700.000 Einwohnern gilt der Schneenotstand. Wetterdienste prognostizierten allein für die Region um Boston mehr als einen Meter Neuschnee. In Teilen von Massachusetts sind bereits Zehntausende Haushalte ohne Strom.

In New York rief Bürgermeister Eric Adams alle Bürger auf, möglichst zu Hause zu bleiben. In einigen Teilen der Stadt fielen bereits 30 Zentimeter Schnee. Tausende Obdachlose suchten Unterschlupf im U-Bahnnetz der Neun-Millionen-Metropole. Auf Long Island im Norden New Yorks wurde eine Frau tot in ihrem Auto gefunden. Vermutlich sei sie erfroren, sagte der Bürgermeister von Nassau County, Bruce Blakeman, im Rundfunk.

Eingeschneites Auto in Chelsea, New York
Im New Yorker Stadtteil Chelsea geht nicht mehr vielBild: imago images/Levine-Roberts

Die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul, riet den Bürgern ebenfalls, am Wochenende Wohnungen und Häuser nicht zu verlassen. "Starke Winde, schwerer Schnee, ein Schneesturm", sagte Hochul und warnte vor eisigen Temperaturen über Nacht. "Das könnte lebensgefährlich sein."

Ein Skilangläufer am Times Square in New York
Times Square in New York: Mit Langlaufski geht es noch am bestenBild: Mary Altaffer/AP Photo/picture alliance

Meteorologen gehen davon aus, dass sich die Wucht des Schnee- und Eissturms noch rapide verstärken wird. Ein Phänomen, das manchmal auch als "bomb cyclone" (Bomben-Zyklon) bezeichnet wird. Der Wetterdienst warnt vor Windböen mit Geschwindigkeiten von 80 bis 120 Stundenkilometern und spricht von "fast unmöglichen Reisebedingungen" im Nordosten der USA.

Männer schaufeln die Schneemassen vom Gehsteig
Starke Winde, viel Schnee und schlechte Sicht: Sommerville in MassachusettsBild: Adam Glanzman/Getty Images/AFP

Bislang wurden an der Ostküste laut Website FlightAware rund 5000 Flüge gestrichen. Für Sonntag meldete die Seite bereits mehr als 880 weitere Annulierungen.

Schwerste Winde peitschen die Wellen an Land
An der Promenade der Kleinstadt Scituate, Massachusetts, peitscht der Wind die Wellen an Land Bild: JOSEPH PREZIOSO/AFP

Selbst für den Süden der USA wurden Frostwarnungen ausgegeben. In Florida wurden die Menschen aufgefordert, sich vor Leguanen in Acht zu nehmen, die - gelähmt von der Kälte - von Bäumen herabstürzen könnten. Die Tiere werden bis zu neun Kilogramm schwer. 

Erst vor zwei Wochen hatte ein heftiger Schneesturm für massive Strom- und Flugausfälle im Osten der USA gesorgt.

se/wa (afp, ap, rtr)