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Politik

Hernández bleibt Wahlsieger in Honduras

18. Dezember 2017

Drei Wochen nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Honduras ist Amtsinhaber Hernández offiziell zum Sieger erklärt worden. Die Opposition sieht das anders. Sie glaubt, das Wahlergebnis wurde manipuliert.

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Handuras Nachzählung bestätigt Wahlsieg von Hernandez
Präsident Hernández bei einer Kundgebung im Dezember in TegucigalpaBild: picture alliance/dpa/AP Photo/M. Castillo

Das Oberste Wahlgericht teilte mit, Juan Orlando Hernández sei bei dem Urnengang am 26. November wiedergewählt worden. Die Opposition in dem zentralamerikanischen Land spricht von Wahlbetrug. In den ersten Stunden nach der Wahl hatte Oppositionskandidat Salvador Nasralla einen deutlichen Vorsprung vor Hernández. Nach mehrtägigen Verzögerungen bei der Auszählung lag dann aber der Staatschef vorne. Laut dem Obersten Wahlgericht kam Hernández auf knapp 43 Prozent, sein linksgerichteter Herausforderer Nasralla auf 41,5 Prozent.

Blutige Proteste

In den vergangenen Wochen kam es in Honduras deshalb immer wieder zu teils gewaltsamen Protesten. Nach Angaben der Opposition gab es rund 20 Tote. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warf der honduranischen Regierung ein "gefährliches und illegales" Vorgehen gegen Anhänger der Opposition vor. Die Sicherheitskräfte seien bei den "größtenteils friedlichen" Kundgebungen mit "übermäßiger Gewalt" gegen Demonstranten vorgegangen.

Wahlen in Honduras
Immer wieder kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen in der Hauptstadt TegucigalpaBild: picture-alliance/dpa/F.Antonio

Ein Teil der Stimmen wurde auf Drängen der Opposition bereits neu ausgezählt, ohne dass sich das Ergebnis veränderte.

Bereits früher umstritten

Eigentlich würde die Verfassung des zentralamerikanischen Landes eine zweite Amtszeit des rechtskonservativen Politikers Hernández von der Nationalen Partei verbieten. 2015 hob ein Urteil des Obersten Gerichts dieses Verbot jedoch auf. An die Macht war Hernández 2013 durch eine ebenfalls umstrittene Wahl gekommen.

Honduras zählt zu den ärmsten und gefährlichsten Ländern Lateinamerikas. Seit einem Militärputsch im Jahr 2009 gegen den damaligen Präsidenten Manuel Zelaya wegen seines Versuchs, die Verfassung zugunsten einer zweiten Amtszeit ändern zu lassen, wurden hunderte Bürgerrechtsaktivisten getötet.

rk/wa (rtr, ape)