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Hilfskonvois für belagerte Städte erlaubt

4. Juni 2016

Die UN dürfen Nahrungsmittel und Medikamente in mehrere umkämpfte Gebiete in Syrien liefern. Überall lässt das Regime die Helfer aber nicht hin. Deshalb denken die UN über Hilfe aus der Luft nach.

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Syrien Hilfskonvoi Roter Halbmond Red Crescent (Foto: AFP/Getty Images)
Mit Hilfskonvois sollen die Menschen in belagerten syrischen Städten versorgt werden (Archivbild)Bild: Getty Images/O.Kadour

Schon seit Monaten üben die Vereinten Nationen Druck auf die syrische Führung aus, damit belagerte Städte in dem Bürgerkriegsland mit Hilfsgütern versorgt werden können. Nun hat die Regierung von Machthaber Baschar al-Assad dem internationalen Druck ein wenig nachgegeben. So wurde den humanitären Helfern unbeschränkter Zugang zu zwölf belagerten Städten und Gebieten auf dem Landweg genehmigt. Das teilte die UN-Nothilfeorganisation OCHA mit. Im Fall von drei weiteren Städten habe Damaskus zugestimmt, zumindest gewisse Hilfsgüter hereinzulassen. Allen Forderungen der UN wurde allerdings nicht entsprochen. So verweigerte das Regime den Zugang zu den belagerten Orten Sabadani im Südwesten des Landes, zu Al-Waer, einem Stadtteil von Homs, sowie zu weiteren Gebieten.

Die wichtigen Hilfeleistungen für die syrische Zivilbevölkerung sind weitgehend vom Einverständnis der Regierung in Damaskus abhängig. Der Landweg ist dabei die effizienteste Weise, Hilfsgüter in belagerte Städte zu bringen. Bisher hatte Damaskus den Zugang aber vielfach verweigert.

Trotz der Genehmigung für Hilfskonvois in mehrere Städte zeigte sich der Leiter der UN-Hilfseinsätze, Stephen O'Brien, unzufrieden. Er bezeichnete bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats die Ankündigung Syriens als unzureichend und forderte vollständigen Zugang zu allen belagerten Städten. Syriens UN-Botschafter Baschar Dschaafari bestritt hingegen, dass seine Regierung Hilfslieferungen blockiert. Zur Frage, ob sie Lieferungen aus der Luft erlauben werde, wollte er sich nicht äußern.

Stephen OBrien (Foto: AFP)
Der Leiter der UN-Hilfseinsätze, Stephen O'Brien, fordert den Zugang zu allen belagerten GebietenBild: Getty Images/AFP/L.Beshara

UN wollen Luftbrücke einrichten

Hintergrund ist, dass die Weltmächte im Sicherheitsrat vereinbart hatten, am 1. Juni mit der Lieferung von Hilfsgütern aus der Luft zu beginnen, wenn die Routen für Konvois nicht freigegeben würden. O'Brien sagte, die UN würden Damaskus an diesem Sonntag offiziell auffordern, Hilfslieferungen aus der Luft zu erlauben, wo dies auf dem Landweg nicht gestattet sei. Ohne Einwilligung der Regierung sind solche Flüge nicht möglich. Mindestens 592.000 Syrer leben nach Angaben der UN in insgesamt 19 belagerten Städten und Gebieten ohne ausreichend Zugang zu Nahrung, Trinkwasser und Medikamenten.

Tote bei Angriffen auf Aleppo

Ungeachtet der Diskussion um Hilfskonvois flog das syrische Militär erneut Luftangriffe in und um die belagerte Stadt Aleppo. Dabei wurden mindestens 57 Zivilisten getötet. Wie der syrische Zivilschutz mitteilte, bombardierte die Luftwaffe von Rebellen gehaltene Stadtviertel im Osten von Aleppo. Dabei wurden mindesten 43 Zivilisten getötet. 14 weitere Zivilisten starben in einem Bus auf einer Straße von Aleppo Richtung Norden. Die Luftangriffe waren nach Beobachtungen eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP die heftigsten seit mehr als einem Monat. Die syrische Luftwaffe warf dabei auch erneut Fassbomben ab.

wo/qu (afp, dpa)