Hitzerekord in den USA - dokumentiert mit einer Wärmekamera
Im Juli erlebte Arizonas Hauptstadt Phoenix den heißesten Monat seit 1974. Weltweit war es der wärmste Monat aller Zeiten. Aufnahmen einer Wärmekamera dokumentieren die hohen Temperaturen.
Unglaubliche Hitze
Die Stadt Phoenix im US-Bundesstaat Arizona hat in diesem Juli Rekord-Temperaturen verzeichnet. In der Stadt wurden an 31 Tagen hintereinander Temperaturen von über 43°C verzeichnet. Der Asphalt wurde sogar bis zu 65°C heiß! Die andauernd hohen Temperaturen erschweren den Alltag der Bewohner der Millionenstadt.
Selbst zu heiß für Kakteen
Schon vormittags klettert das Thermometer am "Desert Botanical Garden", einem der beliebtesten Orte der Stadt, auf über 40°C. Der ausbleibende Regen setzt den Bewohnern und Pflanzen zusätzlich zu. Auch die Kakteen hier zapfen bereits ihre letzten Wasserreserven an. Das letzte Mal, dass am Flughafen von Phoenix ein Niederschlag aufgezeichnet wurde, war am 22. März.
Pop- Art in der Wüste
Der Reuters-Fotograf Carlos Barria verbrachte drei Tage in der kochend heißen Stadt, ausgerüstet mit seiner FLIR-Kamera (Forward Looking InfraRed), die die Oberflächentemperatur von Menschen und Landschaften visualisiert. Dabei enstehen bunte Bilder, die die hohen Temperaturen sichtbar machen. Die Oberfläche des Saguaro-Kaktus erhitzte sich sogar auf 120° Fahrenheit, das sind mehr als 48°C.
Glühende Pause auf der Baustelle
Während der 31 Tage dauernden Hitzewelle mit Temperaturen über 40°C wird das Arbeiten zur Qual - besonders für Menschen, die draußen schuften müssen. Bauarbeiter Jose Luis kommt mit dem Trinken kaum hinterher. Krankenhäuser berichteten von zahlreichen Patienten, die einem Hitzschlag erlitten; in einigen Fällen war dieser sogar lebensbedrohlich.
Trinken um zu überleben
Die Wärmebildkamera zeigt bei Luis eine Körpertemperatur von umgerechnet 40,5 Grad Celsius bei dem Arbeiter an - damit nähert sie sich schon dem für Menschen gefährlichen Bereich. Die Stadt Phoenix ist eigentlich bei älteren Menschen beliebt, die sich hier wegen der ganzjährig scheinenden Sonne zur Ruhe setzen. Die derzeitigen Temperaturen dürften aber den meisten zu schaffen machen.
Abkühlen im Stadion
Für wohlhabende Zuschauer, die sich ein Ticket leisten können, gibt es im klimatisierten Stadion der Arizona Diamondbacks in Phoenix eine Abkühlung. Während draußen die Sonne unerbittlich brennt, können die Zuschauer drinnen bei fast schon kühlen 17°C das Baseball-Spiel genießen.
Der größte Kühschrank der Welt
Wie auf dem Bild zu sehen ist, erscheint der Boden in einem tiefen Lila. Dunklere Farben auf den Bildern deuten auf niedrige Temperaturen hin. Gut zu sehen ist auch, wie kühl die Tribüne mit den Zuschauerplätzen und das Spielfeld ist.
Hitze, Gefahr für die Obdachlosen
Für diejenigen, die in Phoenix ohne Obdach sind, bleiben solche Erleichterungen unerreichbar. Inmitten der sengenden Hitze des Nachmittags zeigt dieses Bild einen obdachlosen Mann, der auf einem alten Mikrowellenherd sitzt. Um ihn herum steigt die Lufttemperatur auf 36°, doch der Boden erhitzt sich sogar auf unfassbare 61,7°C.
Ganz viel Gelb, ganz wenig blau
In Phoenix leben etwa 1,64 Millionen Menschen, darunter etwa 3000 Obdachlose. Sie leiden noch stärker unter der gnadenlosen Hitze. "Wir hatten Patienten, deren Körpertemperatur durch die Hitze auf Werte deutlich über 40 Grad gestiegen waren. Das Gehirn kann so etwas nicht lange aushalten", sagte der Arzt Frank LoVecchio gegenüber Reuters.
Feuerwehr im Dauereinsatz
Viele Menschen sind den Extremtemperaturen einfach nicht gewachsen. Das erbarmungslose Wetter ließ den Bewohnern von Arizonas Hauptstadt keine Pause: Auch nachts fielen die Temperaturen nicht unter 30 Grad. Hier hilft die Feuerwehr einem Mann, der nahe der Innenstadt von Phoenix zusammengebrochen ist. Selbst auf dem Boden zu liegen kann unter solchen Bedingungen gefährlich sein.
Tödliche Hitze
Denn auf dem glühend heißen Asphalt verlieren Menschen oft das Bewusstsein. Sie können dann schwere Verbrennungen erleiden. Allein der kleine Bezirk Maricopa südlich von Phoenix verzeichnete bis Ende Juli 39 bestätigte hitzebedingte Todesfälle. Weitere 300 Fälle werden noch untersucht, um festzustellen, ob auch hier Hitze die Ursache war. In den nächsten Jahren könnte es noch mehr Hitzetote geben.