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Hochwasser lässt Pegelstände weiter klettern

7. Januar 2018

Noch keine Entwarnung angesichts der Hochwasserlage im Süden und Westen Deutschlands, aber auch kein Grund zur Panik - das ist die Einschätzung der zuständigen Behörden an Rhein, Mosel, Saar und Main.

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Hochwasser in NRW
Bild: picture-alliance/dpa/A. Stoffel

In Nordrhein-Westfalen sind die Pegelstände am Rhein weiter angestiegen. Bei Köln wurde die Schifffahrt wegen des Hochwassers komplett eingestellt. "Sobald der Pegelstand über 8,30 Meter klettert, passiert das", sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei am frühen Sonntagmorgen.

In Köln ist das Flussbett besonders eng - dort lag die Marke um 5.00 Uhr morgens bei 8,35 Metern, wie die Stadtverwaltung mitteilte. In Düsseldorf, wo der Rhein etwas breiter ist, kletterte das Wasser auf 7,79 Meter. Die Stadt erklärte, dass mit etwa 8 Metern wohl erst am Dienstag der Höhepunkt erreicht werde. In Bonn zeigte der Pegel am frühen Sonntagmorgen einen Stand von 7,86 Metern.

Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt teilte mit, erst zu Wochenbeginn werde mit einer Entspannung der Lage gerechnet. Die Schifffahrt auf dem Rhein in Nordrhein-Westfalen ist schon seit Tagen eingeschränkt. Passagierschiffe liegen ebenso wie schwer beladene Güterschiffe bereits in Schutzhäfen.

Gut gerüstet für den Höhepunkt

Die besonders betroffenen Rhein-Metropolen in Nordrhein-Westfalen sehen sich trotz angespannter Lage für den Höhepunkt des Hochwassers gerüstet. So werden angesichts der zu erwartenden Höchstmarke in Köln zum Schutz der Altstadt Tore aufgestellt, die ein Eindringen des Wassers verhindern sollen. Bei Pegelständen ab 8,60 Meter läuft den Angaben zufolge Wasser aus dem Strom auf Teile der Rheinpromenade. Zudem sind im Stadtgebiet 12 Hochwasserpumpwerke in Betrieb.

In Düsseldorf laufen die Vorbereitungen für Schutzmaßnahmen ebenfalls auf Hochtouren, unter anderem stehen ab Sonntagabend 40.000 Sandsäcke zur Verfügung, wie Michael Buch mitteilte. "Es läuft den Umständen entsprechend aber alles normal", sagte Buch.

Am Nachmittag rettete die Feuerwehr zwei Spaziergänger mit ihren Hunden, die auf der Neusser Ölgangsinsel wegen des gestiegenen Wasserspiegels vom Land abgeschnitten waren. Mit Booten wurden sie von der unbewohnten Halbinsel ins Trockene gebracht.

"Auf Strom ankern"

Passagierschiffe laufen auf dem Rhein in NRW nicht mehr aus, weil sie wegen ihrer Höhe und des aktuellen Hochwassers keine Brücken unterqueren könnten. Schutzhäfen sind im Prinzip alle Häfen entlang des Rheins. Wie Claudia Thoma von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt erläuterte, dürfen Schiffe aber auch "auf Strom ankern". Weiter flussabwärts bei Duisburg, Wesel oder Emmerich sei die Lage nicht so angespannt, teilte die Wasserschutzpolizei Duisburg mit.

Auch an der Mosel, der Saar und entlang der Donau in Bayern bleibt die Hochwasserlage kritisch. Zumindest ist Entspannung in Sicht. Mit dem Dauerregen der vergangenen Tage dürfte es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vorbei sein: Von Sonntag an sind kaum noch Niederschläge zu erwarten, sind sich die Meteorologen sicher.

Auf der Mosel waren seit Samstagmittag keine Schiffe mehr unterwegs, der komplette Fluss war gesperrt. In Trier trat der Fluss in manchen Bereichen über die Ufer, kleinere Ortsstraßen, aber auch mehrere Bundesstraßen waren überschwemmt. Einige Flüsse im Main-Gebiet erreichten in Oberfranken vereinzelt die Meldestufe 3. Der Main selbst trat nur stellenweise über die Ufer.

haz/stu (dpa)