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KatastropheIrak

Hochzeit im Irak endet tragisch mit mehr als 90 Toten

26. September 2023

Bei einem Feuer bei einer Hochzeitsfeier im Nordwesten des Iraks sind mindestens 94 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 100 verletzt worden. Durch den Brand stürzte der vollbesetzte Festsaal ein.

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Irak Feuer in einem Hochzeitssaal
Hunderte Menschen strömten in der Nacht zum UnglücksortBild: ZAID AL-OBEIDI/AFP/Getty Images

Wie irakische Staatsmedien berichteten, brach das Feuer in einer vollbesetzten großen Veranstaltungshalle im Ort Al-Hamdanija in der irakischen Provinz Nineve aus. Das irakische Gesundheitsministerium gab die Zahl der Todesopfer mit mindestens 100 an. Der Chef der Gesundheitsbehörde in der betroffenen Provinz Ninive berichtete dagegen am Nachmittag, insgesamt seien 94 Menschen ums Leben gekommen. Zudem ist von 100 bis zu 150 Verletzten die Rede. An die 1000 Menschen sollen sich in der Halle befunden haben.

Auf Bildern der Katastrophe ist eine eingestürzte und ausgebrannte Halle im Ort Al-Hamdanija zu sehen. Auf Videos in sozialen Medien fallen brennende Teile der Raumverkleidung von der Decke. Hochzeitsgäste springen von Tischen auf und versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. Augenzeugen sagten im irakischen Fernsehen, das Brautpaar habe überlebt.

Leicht entflammbare Materialien und Feuerwerkskörper - eine tödliche Mischung?

In einer Erklärung des Zivilschutzes hieß es, in dem Festsaal sei "leicht entflammbares und gegen Sicherheitsstandards verstoßendes" Baumaterial verwendet worden. Auch ein vorgeschriebenes Alarmsystem habe es nicht gegeben. Teile des Saals seien innerhalb weniger Minuten eingestürzt. Rettungskräfte suchten unter Trümmern nach Überlebenden.

Über die Ursache des Brandes gab es zunächst keine offiziellen Angaben, doch erste Berichte deuten daraufhin, dass das Feuer ausbrach, nachdem bei den Feierlichkeiten Feuerwerkskörper gezündet worden waren.

Iraks Ministerpräsident Mohammed al-Sudani wies das Innen- und das Gesundheitsministerium an, den Betroffenen alle mögliche Hilfe zur Verfügung zu stellen. Irakische Bundesbehörden und die halbautonome Region Kurdistan entsandten Krankenwagen und medizinisches Personal an den Ort der Katastrophe.

Erste Haftbefehle

Inzwischen haben die irakischen Behörden Haftbefehle gegen vier Besitzer der Veranstaltungshalle ausgestellt. Nach einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur INA veranlasste Innenminister Abdul Amir Al-Schammari außerdem die Bildung eines Untersuchungsausschusses. Dieser soll die genauen Umstände des Unglücks klären. In der Mitteilung des Innenministeriums heißt es demnach, erste Untersuchungen wiesen daraufhin, dass es sich nicht um einen kriminellen Hintergrund handele. Stattdessen wird vermutet, dass mangelende Sicherheitsvorkehrungen der Grund für das Unglück seien.

sti/qu/mak/kle/se (rtr, afp, dpa, ap)