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Hoffenheim reichen drei Tore nicht zum Sieg

23. Oktober 2018

Mit bösen Abwehrpatzern gegen Lyon verspielt die TSG Hoffenheim erneut den ersten Erfolg in der Champions League. Besser macht es Juventus Turin mit Ronaldo in Manchester. Real Madrid siegt mit bitterem Beigeschmack.

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Champions League - Gruppenphase - Group F - TSG 1899 Hoffenheim v Olympique Lyonnais
Bild: Reuters/K. Pfaffenbach

Viele Chancen, drei Tore, aber auch zu viele Fehler: Die TSG Hoffenheim hat den ersehnten Premierensieg in der Champions League auch im dritten Anlauf verpasst. Beim 3:3 (1:1) gegen Olympique Lyon im dritten Gruppenspiel ließ der Königsklassen-Neuling defensiv die internationale Reife vermissen und - wie so oft in den vergangenen Wochen - zudem zahlreiche Torchancen liegen. Trotz der zwischenzeitlichen Führung durch einen Doppelpack des kroatischen Vize-Weltmeisters Andrej Kramaric (33./46. Minute) reichte es am Dienstagabend nur zu einem Punkt, den Joelinton in der Nachspielzeit noch rettete (90.+2).

Durch die Gegentore von Bertrand Traoré (27.), Tanguy Ndombele (59.) und Memphis Depay (67.) hat die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann bei bislang erst zwei Punkten nur geringe Chancen, bei ihrer Champions-League-Premiere noch das Achtelfinale zu erreichen. Manchester City hat jetzt sechs Punkte, Lyon fünf. Der einstige französische Serienmeister und jetzige Tabellenfünfte der Ligue 1 zeigte auch ohne den verletzten Weltmeister Nabil Fekir gleich seine Gefährlichkeit und Schnelligkeit in der Offensive. Traoré traf nach Hackenablage von Ndombele in der dritten Minute nur den Außenpfosten. Erst im Lauf der ersten Halbzeit standen die Gastgeber defensiv stabiler und übernahmen im Mittelfeld mehr die Kontrolle. Nationalspieler Nico Schulz (18.) sorgte mit einer Flanke von links erstmals für Gefahr.

Zwei Kramaric-Tore wiegen Fehler nicht auf 

Champions League - Gruppenphase - Group F - TSG 1899 Hoffenheim v Olympique Lyonnais
Jubelt nach seinem Treffer: Hoffenheims Andrej KramaricBild: Reuters/K. Pfaffenbach

Ausgerechnet in dieser Phase vertändelte Kapitän und Abwehrchef Kevin Vogt nach einem kurzen Abstoß am eigenen Strafraum den Ball gegen Traoré, der ihn an Torhüter Oliver Baumann vorbeilegte und ins Tor schob. Die TSG erholte sich aber schnell von diesem Schock: Mit einem seiner gefährlichen Diagonalpässe nach außen fand Florian Grillitsch den rechts heranstürmenden Pavel Kaderabek. Dessen Kopfablage verwertete der Kroate Kramaric mit Ruhe und Übersicht. Bis zur Pause blieben die Hoffenheimer überlegen, Belfodil mit einem Volleyschuss (38.) und Adam Szalai (43.) nach Eingabe von Kaderabek hatten Gelegenheiten zur Führung in der munteren Partie.

Auch nach Wiederanpfiff suchten beide Teams vor 24.500 Zuschauern sofort die Offensive. Der niederländische Nationalspieler Depay, zuletzt Torschütze beim 3:0 gegen die DFB-Auswahl, rutschte nur knapp an einer Eingabe vorbei (46.). Eine Minute später durfte Kramaric eine Flanke von Kerem Demirbay in Ruhe annehmen und einschießen, weil Traoré falsch stand und den Ball verpasste. Die Freude währte jedoch nicht lange, Ndombele düpierte Baumann nach Zuspiel von Traoré mit einem knallharten Schuss aus spitzem Winkel ins kurze Eck. Beim 2:3 verpasste Kevin Akpoguma den Ball, dann gewann Depay das Laufduell mit Vogt und traf flach ins lange Eck. Die Kraichgauer verstärkten danach noch einmal ihre Bemühungen nach vorn. Zwar wirkte auch Olympique Lyon in der Defensive nicht immer hundertprozentig sicher, zumindest der verdiente Ausgleich gelang der Mannschaft von Nagelsmann aber noch.

Ronaldo gewinnt mit Juve in Old Trafford 

UEFA Champions League | Manchester United v Juventus  - Group H - Old Trafford
Zurück an alter Wirkungsstätte: Cristiano Ronaldo (r)Bild: picturealliance/dpa/empics/PA Wire/M. Rickett

Bei seiner Rückkehr nach Old Trafford hat Megastar Cristiano Ronaldo mit Juventus Turin in der Champions League einen emotionalen Sieg an alter Wirkungsstätte gefeiert. Italiens Fußball-Rekordmeister gewann das Top-Duell der Gruppe H mit 1:0 (1:0) bei Manchester United. Matchwinner für Juve war der Argentinier Paulo Dybala mit seinem Treffer in der 17. Minute. Mit neun Punkten und 6:0 Toren liegt Juve nun schon fünf Zähler vor ManUnited. Europameister Ronaldo hatte zwischen 2003 und 2009 für die Engländer gespielt: In 292 Partien erzielte der heute 33 Jahre alte Portugiese 118 Tore. 

Zuvor hatten sich der FC Valencia und Außenseiter Young Boys Bern in der Gruppe H 1:1 (1:0) getrennt - beide Mannschaften warten damit weiter auf den ersten Sieg. Fünf Tage vor dem Clasico gegen den Erzrivalen FC Barcelona wirkte das 2:1 (1:0) von Real Madrid gegen Viktoria Pilsen wie ein doppelter Befreiungsschlag: Nach vier Niederlagen in den letzten fünf Pflichtspielen hat die Mannschaft wieder einen Sieg gefeiert - und zugleich ihrem Trainer Julen Lopetegui den Rücken gestärkt. Karim Benzema brachte den Champions-League-Gewinner der vergangenen drei Jahre in Führung (12.), Marcelo legte nach (56.), Patrik Hrosovsky traf für die Tschechen (79.). Ein Wermutstropfen für Madrid: Der starke Marcelo musste kurz vor Schluss angeschlagen vom Platz.

Das Parallelspiel der Gruppe G gewann AS Rom gegen ZSKA Moskau klar mit 3:0 (1:0). Matchwinner war der ehemalige Bundesliga- Torschützenkönig Edin Dzeko mit einem Doppelschlag (30./45.), er gab auch die Vorlage zum 3:0 von Cengiz Ünder (50.). Vor der Spiel waren beim Einsturz einer Rolltreppe im Zentrum Roms Dutzende Menschen verletzt worden. Der Zivilschutz sprach von 24 Verletzten, darunter seien mehrere Schwerverletzte. Es handle sich um Russen. Medien sprachen von Fußball-Fans von ZSKA.

Bayern jetzt punkt- und torgleich mit Ajax

Fussball Champions League l AEK Athens v Bayern München
An beiden Toren beteiligt: Bayerns Serge Gnabry (r)Bild: picture-alliance/dpa/AA

Weil Ajax Amsterdam am Abend durch den Treffer von Noussair Mazraoui in der Nachspielzeit noch mit 1:0 (0:0) gegen Benfica Lissabon gewann, sind die Niederländer nun mit dem FC Bayern in der Gruppe E punkt- und torgleich (7 - 5:1). Der deutsche Rekordmeister hatte sich zuvor mit 2:0 (0:0) bei AEK Athen durchgesetzt. Bester Spieler der Münchener war Serge Gnabry, der an beiden Toren maßgeblich beteiligt war.

jhr/asz (sid, dpa)