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Hoffenheim-Trainer Stevens tritt zurück

10. Februar 2016

Der abstiegsgefährdete Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim muss künftig ohne seinen Trainer Huub Stevens auskommen. Der knurrige Niederländer tritt aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück.

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Huub Stevens, Trainer der TSG 1899 Hoffenheim (Foto: picture-alliance/Eibner/Neis)
Bild: picture-alliance/Eibner/Neis

Der Feuerwehrmann ist verbrannt: Nach nur 107 Tagen im Amt tritt Huub Stevens aus gesundheitlichen Gründen als Trainer des stark abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim zurück. "Das Problem besteht seit einigen Wochen", sagte Stevens auf der kurzfristig anberaumten Pressekonferenz, "bei mir sind Herzrhythmusstörungen festgestellt worden. Möglicherweise muss ich deswegen auch noch operiert werden." Am Montag hatte sich Stevens bei Herzspezialisten der Uniklinik in Heidelberg zur Untersuchung begeben. Die Diagnose hat letztendlich den Ausschlag für die Entscheidung gegeben. "Die Ärzte haben mich nicht zum Rücktritt gedrängt", erklärte Stevens, "ich habe es selbst entschieden. Um als Trainer in dieser Situation zu arbeiten, muss man topfit sein." Der Verein wurde dadurch völlig überrascht. Alexander Rosen, Sportdirektor der TSG, danke Stevens und bezeichnete den Rücktritt als genauso "nachvollziehbar" wie "bedrückend". Die Hoffenheimer belegen in der Tabelle nach 20 Spieltagen mit nur 14 Punkten den enttäuschenden 17. Rang und haben sieben Zähler Rückstand auf den rettenden Platz 15. Stevens hatte zuletzt in ähnlicher Lage den VfB Stuttgart zweimal vor dem Abstieg bewahrt.

Im vergangenen Oktober hatte der 62-jährige Stevens die Mannschaft nach der Entlassung von Markus Gisdol als Cheftrainer übernommen. Die Hoffnung von Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp, dass der Trainer-Routinier auch seinen einstigen Dorfklub wieder in sichere Tabellen-Gefilde führt, erfüllte sich aber nicht. An zehn Spieltagen holte Stevens nur acht Zähler und stand nach der ernüchternden 0:2-Niederlage gegen Aufsteiger Darmstadt am Sonntag stark in der Kritik. Dennoch hatte der Verein Stevens gestützt. "Es ist keine Alternative, den Laden zuzumachen. Und ein Trainerwechsel ist auch keine Alternative", hatte Hoffenheims Sportchef Rosen nach dem sportlichen Offenbarungseid gesagt.

Assistenten als Nachfolger

Nun werden Stevens' Assistenten Alfred Schreuder und Armin Reutershahn die Mannschaft bis zum Saisonende betreuen. Sie sollen den ersten Bundesliga-Abstieg der Hoffenheimer verhindern. Ab der kommenden Saison übernimmt Julian Nagelsmann. Der künftige Coach hat einen Vertrag bis 2019 unterschrieben und würde im Fall des Klassenerhalts in der kommenden Spielzeit mit 28 Jahren der jüngste Trainer der Bundesliga sein.

TSG 1899 Hoffenheim Fußballtrainer Armin Reutershahn (Foto: picture-alliance/dpa/U. Anspach)
Hoffenheims Co-Trainer ReutershahnBild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Stevens' Rücktritt bedeutet den fünften Trainerwechsel in der laufenden Bundesliga-Saison. Neben Stevens-Vorgänger Gisdol waren zuvor Lucien Favre bei Borussia Mönchengladbach durch André Schubert, Alexander Zorniger beim VfB Stuttgart durch Jürgen Kramny und Michael Frontzeck bei Hannover 96 durch Thomas Schaaf ersetzt worden.

jk/asz (sid, dpa)