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Holocaust-Leugnerin Haverbeck ist tot

21. November 2024

Jahrzehntelang bestritt Ursula Haverbeck öffentlich den Völkermord der Nazis an Europas Juden. Oft stand sie deshalb vor Gericht. Nun ist die notorische Holocaust-Leugnerin im Alter von 96 Jahren gestorben.

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Ursula Haverbeck (18.03.2022)
Holocaust-Leugnerin Haverbeck (2022 vor Gericht in Berlin)Bild: Olaf Wagner/IMAGO

Seit Jahren mussten sich immer wieder Strafgerichte in Deutschland mit Aussagen von Ursula Haverbeck befassen. Denn wiederholt trat sie öffentlich auf und leugnete den Holocaust. 2004 wurde die Seniorin deshalb erstmals verurteilt. Die 1928 geborene Haverbeck erhielt damals eine Geldstrafe.

Die früher zeitweise in Vlotho in Nordrhein-Westfalen lebende Frau wurde in Serie wegen Volksverhetzung verurteilt. Haverbeck saß wegen Holocaust-Leugnung auch bereits mehr als zwei Jahre im Gefängnis. Zuletzt stand sie im Juni in Hamburg vor Gericht, wo sie zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt worden war. Gegen das Urteil hatte sie Revision eingelegt.

Ikone der rechtsextremen Szene

An diesem Mittwoch nun ist Haverbeck im Alter von 96 Jahren gestorben. Das teilte ihr Anwalt Wolfram Nahrath mit. Die bei Neonazis populäre Haverbeck galt als Ikone der rechtsextremistischen Szene. Sie war 2019 als Spitzenkandidatin der Partei "Die Rechte" für das Europaparlament angetreten.

Wiederholt behauptete Haverbeck, auch vor einer Fernsehkamera und in Gerichtssälen, dass das deutsche Konzentrationslager Auschwitz kein Vernichtungslager gewesen sei und Massenmord dort nicht stattgefunden habe. Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen.

Die Leugnung oder Verharmlosung des Holocausts ist in Deutschland strafbar, sofern sie in Versammlungen oder anderweitig öffentlich in einer Weise erfolgt, die den öffentlichen Frieden stört. Als Spezialfall der Volksverhetzung ist das im Strafgesetzbuch geregelt. Es drohen Geld- oder Gefängnisstrafen.

AR/kle/fab (dpa, afp, epd)